Wer schon ein wenig länger in der Branche ist, der weiß, jetzt ist Zeit für das alljährliche rituelle Frage: "Wie wird das Weihnachtsgeschäft?". Dennoch ist 2020 vieles anders als in all den Jahren zuvor. Es geht nicht mehr ums Kaffeesatzlesen und Klagen auf hohem Niveau. Es geht 2020 um eine echte existenzielle Fragestellung. Denn das Weihnachtsgeschäft, das muss sitzen - von diesem hängen Wohl und Wehe unserer Branche ab. Die Vorzeichen stehen ja gar nicht so schlecht. Trotzdem, wer jetzt gerade kein mulmiges Gefühl im Bauch hat ist wohl eher eine Ausnahme. Die Händler bevorraten sich gar nicht oder nur schleppend. Der Mittelstand deswegen, weil ihm finanziell langsam die Puste ausgeht und die großen Handelsketten, weil keiner das Risiko eingehen will auf Lagerbeständen bei vielleicht geschlossenen Geschäften zu sitzen. Und damit gleich die zweite rituelle Anschlussfrage "Werden wir das 2020 logistisch hinkriegen?". Mit den derzeitigen Vorzeichen... schwierig... aber nicht unmöglich. Gewinner auch in diesem Fall mal wieder, der Online-Handel. Dort braucht´s für so manchen Manager nicht mehr als sich ans Fenster zu stellen und hinaus zu blicken ...und zu sehen wie die Reihen sich lichten und der Wettbewerb verschwindet.
Das ist aber nur die eine Dimension der Frage nach dem Weihnachtsgeschäft. Die Branche ist in das Jahr 2020 mit einem guten Weihnachtsgeschäft 2019 im Rücken gegangen. D.h. im mit weitestgehend ausgeglichenen oder gefüllten Konten. Was passiert denn, wenn das Weihnachtsgeschäft 2020 nicht mehr den Puffer schafft um das nächste Jahr zu überstehen? Wer der Meinung war 2020 sei schwierig gewesen, der macht sich bei diesem Szenario keinen Begriff was 2021 passieren wird.
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