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Peter Hollo: Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Kund*innen,

Liebe Freundinnen und Freunde des TOYS & GAMES Report,

 

um diese Zeit des Jahres blicken wir alle immer ein wenig nach vorne und ein wenig nach hinten. Das möchte ich heute auch tun. Zunächst aber bedanke ich mich bei Ihnen allen für ein spannendes Jahr, für Ihr Vertrauen, Ihre Treue und für all den vielen positiven Zuspruch, den ich für mein Magazin erhalten habe. Und dafür, dass ich Sie damit schon seit 3 Jahren begleiten darf.

 

Schaut man auf die veröffentlichten Marktdaten, so wird immer offensichtlicher, dass 2022 eine alte Weisheit nicht mehr gilt. Nämlich, dass an den Kindern zuletzt gespart wird und rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft die finanziellen Mittel der Konsument*innen so verschoben werden, dass sie den Kindern und auch der Spielwarenbranche ein frohes Fest bescheren. Das wird dieses Jahr nicht passieren und selbst besonders erfolgsverwöhnte Player werden sich mit unangenehmen Wahrheiten auseinandersetzen müssen. Das gilt für einzelne Unternehmen genauso, wie für ganze Strukturen. Selbst der Online-Handel, für den es die letzten Jahre nur einen Richtung zu geben schien, nach oben, der darbt. Und das will schon etwas heißen.

 

Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass eine weitere alte Weisheit mehr gilt, denn je. Wo nichts ist, da kannst Du auch nichts verteilen. Die Taschen der Konsument*innen sind einfach leer. Denn Inflation, Heizkosten, der Gang zur Tankstelle, all das ist zu einer Belastung geworden. Nicht nur finanziell, sondern auch seelisch. Let´s face it, nach zwei Jahren Corona befinden wir uns jetzt im ersten Kriegswinter. In einer Situation, die Generationen von uns noch nie erlebt haben. Und das macht vielen Angst und führt auch zu irrationalen Reaktionen, nicht nur an der Spielwarenkasse.

 

2023 werden viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Spielwaren-Wertschöpfungskette damit klarkommen müssen. Mit nicht eingetretenen Jahreszielen und vollen Lägern. Denn schien vor einigen Monaten die Warenversorgung noch das Problem, so ist das jetzt genau umgekehrt. Da werden einige handelnde Personen sehr ehrlich miteinander reden müssen, denn das wird nur kooperativ zu lösen sein. Und zwar nicht nur durch die Weisheiten des Controllings. So sehr ein gutes Controlling die Lebensversicherung jedes Unternehmens ist, sind es immer noch mutige Management-Entscheidungen, auch gegen das scheinbar Offensichtliche, die Unternehmen nach vorne bringen. Reine Erbsenzählerei und Kosteneinsparungen schaffen das nicht, sondern führen den ein oder anderen schnell gefährlich nahe an den Rand der selbst erfüllenden Prophezeiung. Insofern wird 2023 auch das Jahr der mutigen Unternehmerinnen und Unternehmer.

 

Nach zwei Jahren der erzwungenen Abstinenz öffnet 2023 die Spielwarenmesse in Nürnberg wieder ihre Türen. Ich freue mich bald wieder in Nürnberg zu sein! Die letzten beiden Jahre des externen und internen Wandels dürften allerdings vermutlich ihre Spuren hinterlassen haben. Erste Stimmen werden laut, die ganz unverhohlen fragen, ob es solche Mammutveranstaltungen überhaupt noch braucht, mit aufwändiger Logistik, Messebau, Personal und den damit verbundenen nicht gerade unerheblichen Kosten. Dafür, dass es so etwas wie Messeaufträge mit den 20% relevanten Kunden, mit denen man 80% des Geschäfts macht, fast ausnahmslos nicht mehr gibt. All der Aufwand also für ein soziales Event? Ich selbst möchte diese Frage nicht beantworten, denn in der Vergangenheit habe ich mich immer als Fan der Spielwarenmesse geoutet. Was die Branche 2023 vorfinden wird, wie sie reagieren wird, wir werden es als Branchenmagazin begleiten.

 

Wir werden auch sehen, wie sich die Verschiebung der Toy Fair New York in den Herbst im internationalen Gefüge der Branche auswirken wird. Es gibt nicht wenige, die diese Verschiebung für einen sehr klugen Schachzug halten. Wo hier die Reise hingeht, das zu erkennen wird wohl einige Jahre dauern und sehr stark davon abhängen, welche Konzepte die internationalen Multis binden können. Denn solche Zeiten sind auch immer Zeiten der Verhandlung. Und in diese dürften die internationalen Treiber des Geschäfts schon längst eingestiegen sein. Mich würde es sehr schmerzen wäre DIE Spielwarenmesse nicht mehr der Nabel der Spielwarenwelt. Insofern drücke ich allen Entscheidern dort sehr zuversichtlich und sehr optimistisch die Daumen. 

 

Wie immer, wir alle werden live dabei sein und dürfen uns auf ein weiteres spannendes Jahr freuen! Denn Change kann durchaus good sein, auch wenn es uns Deutschen nicht immer leicht fällt das zu glauben.

 

Ich wünschen Ihnen allen, allen Ihren Familien und allen Ihren Lieben, Frohe Weihnachten und ein gesundes und glückliches neues Jahr! Machen Sie´s gut und wir sehen uns spätestens nächstes Jahr wieder.

 

Ihr Peter Hollo

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