Der TOYS & GAMES Report - das Fachmagazin für Entscheider*innen aus Toys, Licensing und Entertainment.
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| 02.11.2023 | authorized.by, der Vorreiter in der Gewährleistung von Markenvertrauen im Onlinehandel, freut sich den Beginn der Partnerschaft mit Clementoni
bekanntzugeben. Die Zusammenarbeit markiert einen Meilenstein in der Förderung des Onlinehandels für angeschlossene Händler:innen in der Spielwarenbranche.
„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem italienischen Spielwarenhersteller Clementoni", sagt Felix Nottensteiner, CEO von authorized.by. „Diese Partnerschaft wird dazu beitragen, das Vertrauen der Online-Kunden:innen zu stärken und gleichzeitig das Wachstum von Clementoni im Onlinehandel voranzutreiben." Auch Jan Remus, Geschäftsführer Clementoni Deutschland, sieht neue Chancen in der Partnerschaft: „Für uns ein zukunftsweisender Schritt für den digitalen Handel in der Spielwarenbranche.“
Eine der Schlüsselkomponenten von authorized.by ist die Bereitstellung von Echtzeit-Siegeln für autorisierte Markenpartner:innen, die den Status mit einem Identitätscheck des TÜV Saarland „TÜV-ShopIdent” bestätigen. Die Zertifikate werden von den Endverbraucher:innen positiv wahrgenommen und sorgen für zusätzliches Vertrauen. Die erste Stufe des Gütesiegels von authorized.by wird als Markenshop-Siegel „Official Brand Shop“ auf der Clementoni Webseite integriert und als Echtzeitsiegel in den kommenden Wochen auf den Produktseiten von autorisierten Händler:innen erweitert. Dies ermöglicht es Clementoni
Kund:innen, auf einen Blick zu erkennen, dass sie von vertrauenswürdigen, kompetenten und autorisierten Onlinehändler:innen kaufen. authorized.by
| 27.10.2023 | ROFU Kinderland, einer der führenden Spielwarenhändler Deutschlands, hat am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, im hessischen Luftkurort Schlüchtern seine 102. Filiale eröffnet. Das neue Geschäft befindet sich in der Gartenstraße in Räumlichkeiten, die ehemals von einem Sanitätshaus und Spielwarenverkäufer betrieben wurden. Für Kunden gibt es ab sofort ein umfassendes Sortiment an Spielwaren, ebenso wie Deko-, Baby- und Kleinkindartikel.
ROFU direkt an der Hauptverkehrsader
Der Standort in Schlüchtern im östlichen Main-Kinzig-Kreis ergänzt das bereits bestehende Filialnetz in der Umgebung – perfekt für die rund 16.000 Einwohner. „Schlüchtern ist 30 km südwestlich von Fulda und direkt an der Autobahn A 66 gelegen, welche die Hauptverkehrsader der Region darstellt“, erklärt Geschäftsführer Frank Schröder. Die neue ROFU Filiale befindet sich im Einkaufsgebiet von Schlüchtern, in der Nähe zu Geschäften wie Aldi, dm oder Fressnapf. Für Kunden gibt es dementsprechend ausreichend Parkmöglichkeiten vor Ort. In den neuen Räumlichkeiten stehen ROFU Kinderland insgesamt 1.100 Quadratmeter Gesamtfläche zur Verfügung, davon 800 Quadratmeter allein für den Verkauf. Vor dem Einzug wurde die Beleuchtung erneuert, die Fliesen teilweise ausgetauscht und die Nebenräume modifiziert.
Eröffnungswoche
Alle Besucher bekommen in der Eröffnungswoche bis einschließlich 28. Oktober einen Rabatt von 20 Prozent auf einen Artikel der Wahl. Buntes Treiben herrschte am Eröffnungstag: Kunden konnten an einer Tombola teilnehmen und wurden vom Maskottchen Rofulino persönlich begrüßt. Die Öffnungszeiten der 13 Mitarbeiter starken Filiale in Schlüchtern sind immer montags bis samstags von 9:30 – 19:00 Uhr. ROFU KInderland
| 26.10.2023 | Wo liegt die Zukunft des Einkaufens: Durch den Laden um die Ecke stöbern oder online auf virtuelle Shoppingtour gehen? Sich vor Ort persönlich beraten lassen oder auf KI-gestützte Empfehlungen im Web-Shop vertrauen? Durch belebte Innenstädte schlendern oder Angebote online vergleichen und mit einem Klick liefern lassen? Beides, wenn es nach dem Handel geht. Denn dieser stellt sich zunehmend hybrid auf: 85 Prozent der deutschen Handelsunternehmen bieten ihre Produkte und Dienstleistungen sowohl online als auch stationär an. Damit setzt sich ein Trend fort: Vor der Pandemie 2019 waren es noch 66 Prozent, die hybrid verkauften, 2021 schon 77 Prozent. Ausschließlich stationär sind demnach derzeit nur noch 8 Prozent der deutschen Händler aktiv, 2021 waren es noch 16 und 2019 sogar 25 Prozent. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 503 Handelsunternehmen in Deutschland ab 10 Mitarbeitenden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Die Corona-Pandemie hat dem Online-Handel einen deutlichen Schub verliehen und das Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden dauerhaft verändert“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Dieser Trend setzt sich nun fort, immer mehr Händler bauen Ihre Online-Aktivitäten aus – betreiben aber auch weiterhin das Geschäft vor Ort.“ Der Anteil der Unternehmen, die beide Vertriebskanäle nutzen und mindestens die Hälfte oder mehr ihres Gesamtumsatzes mit ihrem Online-Geschäft machen, steigt in diesem Jahr auf 30 Prozent. 2018 waren es nur 8 Prozent, 2020 lag der Anteil bei 19 Prozent. Ausschließlich online verkaufen 2023 nur 5 Prozent der Händler, 2021 und 2019 waren es jeweils 6 Prozent.
29 Prozent der hybrid aufgestellten Händler können sich vorstellen, in Zukunft nur noch online zu verkaufen. Abgesänge auf den stationären Handel dürften aber verfrüht sein. Nur 12 Prozent der Handelsunternehmen sagen, der stationäre Handel habe keine Zukunft. 7 von 10 (71 Prozent) sind aber der Meinung, der stationäre Handel muss sich neu erfinden. 68 Prozent sagen, der stationäre Handel kann mit den günstigen Preisen im Internet nicht mithalten und 54 Prozent meinen, virtuelle Einkaufserlebnisse mit AR und VR werden dem stationären Handel immer mehr Konkurrenz machen. Rohleder: „Der stationäre Handel ist unter Zugzwang. Er ist nach wie vor ein wichtiges Standbein für die Unternehmen in Deutschland, braucht aber dringend innovative Ideen. Digitale Services können hier ein Baustein sein, um den stationären Handel für Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv zu halten und die Vorteile aus beiden Vertriebswegen zu verbinden.“
WLAN und bargeldloses Bezahlen gehören inzwischen zum Standard
Die große Mehrheit der Handelsunternehmen setzt längst auf digitale Technologien im Geschäft. Bei 88 Prozent der Einzelhändler mit stationärem Handel lässt sich per Smartphone beziehungsweise Smartwatch bargeldlos bezahlen, 6 Prozent planen oder diskutieren dies. WLAN stellen bereits 79 Prozent ihrer Kundschaft zur Verfügung, weitere 7 Prozent planen oder diskutieren es. Auch Click&Collect ist mittlerweile ein weit verbreiteter Service. Knapp drei von vier stationären Einzelhändlern (73 Prozent) bieten dies ihrer Kundschaft an, jeder zehnte stationäre Einzelhändler (10 Prozent) diskutiert oder plant es.
Immerhin die Hälfte (52 Prozent) nutzt an der Kasse außerdem Tablet- oder Smartphone-gestützte Systeme, bei 23 Prozent wird der Einsatz derzeit diskutiert oder geplant. Tablet-PCs und interaktive Bildschirme, zum Beispiel zum Abruf von Produktinformationen, setzt jeder dritte Einzelhändler im Laden ein (33 Prozent), 34 Prozent planen oder diskutieren es. Digitale Preisschilder nutzt ebenfalls jeder dritte stationäre Einzelhändler (32 Prozent), 37 Prozent diskutieren oder planen es. Nur 10 Prozent der stationären Einzelhändler bieten bereits Seamless-Checkout-Lösungen an, bei weiteren 19 Prozent ist es in Planung oder Diskussion.
Mehrheit hält KI künftig für wettbewerbsentscheidend – aber zögert beim Einsatz
Künstliche Intelligenz wird derzeit quer durch alle Branchen diskutiert – und auch im Handel geht eine Mehrheit von 56 Prozent davon aus, dass der Einsatz von KI entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit sein wird. Dennoch setzen erst 4 Prozent der deutschen Handelsunternehmen KI-Technologien ein. 15 Prozent planen und diskutieren es, bei der überwiegenden Mehrheit von 77 Prozent ist der Einsatz von KI bislang kein Thema. 73 Prozent sagen, dass sie beim Einsatz von neuen KI-Technologien wie zum Beispiel ChatGPT in der Regel erst einmal warten, welche Erfahrungen andere machen. Gleichzeitig geben aber auch 61 Prozent der Händler an, dass ihnen die Mitarbeitenden im Bereich KI fehlen, um die Einbindung voranzutreiben. „Wait and See ist selten eine gute Strategie. Die Einstiegshürden für den KI-Einsatz sind derzeit so niedrig wie noch nie“, sagt Rohleder. „Vom Kundenservice bis zur Werbekampagne, von der Einkaufsplanung bis zur Produkteinführung – KI kann im Handel fast überall sinnvoll eingesetzt werden.“
Mit der neuen Technologie sind aber auch Sorgen verbunden: Drei Viertel (76 Prozent) der Handelsunternehmen befürchten, durch den Einsatz von KI im Kundenservice werde eine Entfremdung von der Kundschaft vorangetrieben. 72 Prozent sind besorgt, dass massenhaft KI-generierte Fake-Bewertungen ihrem Unternehmen schaden könnten.
Potenzial für KI im Handel vor allem im Bestandsmanagement und Textgenerierung
Zwar sagen 26 Prozent der Händler, KI-Technologien im Handel seien ein Trend, der bald vorüber gehen werde, gleichzeitig sieht der Handel aber Einsatzmöglichkeiten für KI-Technologien in sehr vielen Bereichen. Sehr großes oder eher großes Potenzial sehen 85 Prozent der Handelsunternehmen für den Einsatz im Bestandsmanagement, 82 Prozent bei der Textgenerierung und 76 Prozent beim Einsatz für personalisierte Empfehlungen. Dem Einsatz von KI im Kundenservice und der Kundenkommunikation bescheinigen 69 Prozent sehr großes oder eher großes Potenzial, in der Preisoptimierung und in der visuellen Produktsuche jeweils 48 Prozent.
Handel 2030: Autonome Lieferung, virtuelle Shopping-Welten und NFTs?
Nach Vorstellung der Händler spielt im Handel von morgen aber nicht nur KI eine Rolle: 77 Prozent der Händler glauben, dass im Jahr 2030 sehr weit oder eher weit verbreitet sein wird, dass in stationären Geschäften keine Kassensysteme mehr genutzt werden, sondern das Bezahlen beim Verlassen des Geschäfts automatisch abläuft. 69 Prozent glauben, dass die Lieferung von Produkten direkt an die Haustür durch autonome Fahrzeuge sehr weit oder eher verbreitet sein wird. Über die Hälfte (54 Prozent) der Händler meint, 2030 würden virtuelle Shoppingwelten wie das Metaversum, die es ermöglichen in digitalen Umgebungen einzukaufen und mit anderen Personen zu interagieren, sehr weit oder eher verbreitet sein. Ebenso glauben 54 Prozent, der Handel wird durch den Einsatz digitaler Lösungen rund um die Uhr geöffnet sein, und 53 Prozent erwarten eine weite Verbreitung von KI, die im Haushalt aufgebrauchte Produkte erkennt und eigenständig die Nachbestellung übernimmt.
42 Prozent meinen, dass Produkte 2030 mit einem NFT, also einem unverfälschlichen digitalen Abbild versehen sein werden, über das sich Informationen zu Produktionsbedingungen und Echtheit abrufen lassen. Knapp jeder fünfte Händler (19 Prozent) ist der Meinung, dass holografische Produktpräsentationen sehr weit oder eher weit verbreitet sein werden. Diese würden es ermöglichen, Produkte in 3D und lebensecht zu erleben, ohne physisch vor Ort zu sein. Dass KI anlassbezogene Einkaufslisten auf Zuruf erstellt, zum Beispiel ein Outfit für eine Hochzeit oder Zutaten für ein Drei-Gänge-Menü, und dabei auch aktuelle Preise und Verfügbarkeiten berücksichtigt, sehen nur 17 Prozent als künftig sehr weit oder eher weit verbreitetes Szenario für 2030.
Zwei Drittel des Handels sehen sich als digitale Nachzügler
Bis diese Zukunftsszenarien tatsächlich Realität werden, scheint es aber noch ein weiter Weg: Zwei Drittel der Handelsunternehmen (68 Prozent) sehen sich bei der Digitalisierung eher als Nachzügler, 3 Prozent sagen gar, sie haben den Anschluss verpasst. 23 Prozent sehen sich eher als Vorreiter, 4 Prozent an der Spitze. Rohleder: „Digitalisierung im Handel ist inzwischen viel mehr als ein Online-Shop. Hinter einem online erfolgreichen Unternehmen stehen auch digitalisierte Geschäftsprozesse. Wer Rechnungen noch ausschließlich auf Papier verschickt, wird es auch schwer haben, zum Beispiel virtuelle Shoppingwelten oder KI-gestützte Bestellvorgänge einzubinden.“
E-Commerce: Eigene Websites und Mails vor Plattformen
Wer online verkauft, tut dies in der Regel unter anderem über einen unternehmenseigenen Shop auf der Website: 93 Prozent der Handelsunternehmen mit Online-Handel nutzen diesen Verkaufskanal. Eine Bestellung per E-Mail bieten 87 Prozent an, auf Online-Marktplätzen beziehungsweise Verkaufsplattformen verkaufen 7 von 10 Online-Händlern (69 Prozent) ihre Produkte und Dienstleistungen. Bei lediglich 23 Prozent lässt sich über Social-Media-Plattformen bestellen und bei 13 Prozent über eine unternehmenseigene App. Online-Handel bedeutet aber nicht, dass das Verkaufen rein digital erfolgt: Immer noch 63 Prozent der Handelsunternehmen mit Online-Handel bieten auch eine Bestellung per Fax und 57 Prozent eine Bestellung per Telefon oder Post an. bitkom
| 26.10.2023 | Die Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa beträgt 2023 im Schnitt 17.688 Euro. Allerdings weisen die 42 Länder Europas deutliche Unterschiede auf: So haben die Menschen in Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg ein weitaus höheres Nettoeinkommen als im Rest Europas, während die Kaufkraft in Belarus, im Kosovo und in der Ukraine am niedrigsten ist. Der größte Gewinner des Jahres ist Irland, das im gesamteuropäischen Vergleich um gleich vier Plätze nach vorne rückt. Das zeigt die neue Studie „GfK Kaufkraft Europa 2023“, die ab sofort verfügbar ist.
Für das Jahr 2023 haben die Europäer insgesamt rund 12,1 Billionen Euro zur Verfügung, die sie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche ausgeben können. Pro Kopf entspricht dies einer durchschnittlichen Kaufkraft von 17.688 Euro, was ein Wachstum von nominal 5,8 Prozent im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert bedeutet. Wie viel die Verbraucher jedoch für Ausgaben und zum Sparen tatsächlich zur Verfügung haben, unterscheidet sich sehr von Land zu Land und hängt auch davon ab, wie sich die Verbraucherpreise 2023 entwickeln.
Irland auch 2023 weiter auf der Überholspur
Auch 2023 liegt Liechtenstein wie in den Vorjahren mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz des Kaufkraftrankings. Die Liechtensteiner haben eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 68.843 Euro, womit sie fast das 3,9-Fache über dem europäischen Durchschnitt liegen. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Schweiz und Luxemburg. Während die Pro-Kopf-Kaufkraft der Schweizer mit 49.592 Euro 2,8-mal so hoch wie die des Durchschnittseuropäers ist, haben die Luxemburger ein verfügbares Nettoeinkommen von 40.931 Euro pro Kopf. Damit liegen sie mehr als das 2,3-Fache über dem Durchschnitt in Europa.
Auch alle anderen Länder in den Top 10 weisen eine sehr hohe Pro-Kopf-Kaufkraft auf, die mindestens 47 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt. Der größte Gewinner ist Irland: Nachdem der Inselstaat erst letztes Jahr gerade so in die Top 10 einzog, konnte er dieses Jahr noch einmal vier Plätze gutmachen und belegt Rang sechs. Mit 26.882 Euro pro Kopf liegen die Irländer exakt 52 Prozent über dem Durchschnitt in Europa.
Auch sonst gab es einige Veränderungen innerhalb der Kaufkraft-Top 10. So rücken Island und Dänemark um jeweils einen Rang nach vorne auf die Plätze vier und fünf, während sich Österreich sogar um zwei Plätze auf den siebten Rang verbessert. Norwegen verschlechtert sich hingegen um vier Ränge, Deutschland um einen und das Vereinigte Königreich um drei. Dadurch rutschen die drei Länder an das Ende der Kaufkraft-Top 10.
Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 16.449 Euro pro Kopf etwas unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet wie in den Vorjahren die Ukraine. Dort haben die Menschen nur 2.478 Euro pro Kopf und damit exakt 14 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
Tim Weber, GfK-Experte im Bereich Geomarketing, kommentiert: „Auch in diesem Jahr verzeichnen die europäischen Länder im Schnitt ein deutliches Kaufkraftplus von fast 6 Prozent, das die immer noch hohe Inflation aber trotzdem nicht vollständig abfangen kann. Doch nicht in jedem europäischen Land ist die Kaufkraftentwicklung gleich: Während Irland beispielsweise um vier Ränge nach oben klettert, verschlechtert sich das benachbarte Vereinigte Königreich um drei Plätze. Und auch innerhalb der Länder hat sich einiges getan – wie zum Beispiel in der Tschechischen Republik, wo die Platzierungen in diesem Jahr kräftig durchgemischt werden, oder auch in Polen und Frankreich, wo die Schere zwischen kaufkraftstarken und -schwachen Regionen immer größer wird. Ein etwas positiver Trend lässt sich aber zwischen den 42 Ländern erkennen: Zwar sind die Unterschiede immer noch sehr hoch, was das Ausgabepotenzial angeht, allerdings schließt sich die Kaufkraftschere immerhin etwas.“
Vergleich ausgewählter Länder und Regionen
Im Folgenden wird die Kaufkraftverteilung in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Spanien, der Tschechischen Republik, Polen, Ungarn und Rumänien genauer betrachtet. Diese bieten aufschlussreiche Einblicke in die regionale Verteilung des Ausgabepotenzials innerhalb der jeweiligen Länder.
Niederlande: Homogene Verteilung der Kaufkraft in den Provinzen
In den Niederlanden steht den Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 25.098 Euro zur Verfügung. Damit liegen die Niederländer europaweit auf dem 12. Platz und knapp 42 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, in denen die Kaufkraftschere zum Teil sehr weit auseinander geht, fällt die regionale Verteilung des Ausgabepotenzials in den niederländischen Provinzen recht ausgewogen aus. So weicht die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in beide Richtungen um nur etwas mehr als 8 Prozent ab.
Nachdem sich Utrecht 2022 an die Spitze des Provinzrankings setzen konnte und Noord-Holland auf den zweiten Platz verdrängt, nimmt die Provinz rund um die Hauptstadt Amsterdam in diesem Jahr wieder die Pole-Position ein. Mit 27.198 Euro haben die Menschen dort im Schnitt rund 800 Euro mehr zum Ausgeben und Sparen zur Verfügung als die Einwohner in der zweitplatzierten Provinz Utrecht.
Weitere Rangänderungen gibt es auf den Plätzen acht bis elf: Flevoland, die jüngste Provinz der Niederlande, schiebt sich um einen Platz nach vorne auf den achten Rang, während Overijssel sich sogar um zwei Plätze verbessert und sich direkt nach Flevoland einreiht. Drenthe und Fryslan verschlechtern sich hingegen und nehmen die Ränge zehn und elf ein. Schlusslicht ist wie im Vorjahr Groningen, wo die Menschen ein verfügbares Nettoeinkommen von 23.047 Euro pro Kopf haben.
Frankreich: Höchste Kaufkraft in Paris, niedrigste im Pariser Banlieue
In Frankreich beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in diesem Jahr 23.355 Euro. Damit liegen die Franzosen genau 32 Prozent über dem europäischen Durchschnitt und im europäischen Vergleich auf Rang 15. In den Top 10 befinden sich vor allem Kreise, die in den Regionen Île-de-France und Auvergne-Rhône-Alpes liegen.
Angeführt wird das Kaufkraftranking wie in den Vorjahren von Paris, wo die Menschen 38.588 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen haben. Damit liegen die Pariser mehr als 65 Prozent über dem Landesdurchschnitt und haben eine Kaufkraft, die mehr als das 2,5-mal so hoch wie die des kaufkraftschwächsten Arrondissements ist. Schlusslicht ist wie auch in den Vorjahren das nördlich von Paris gelegene Arrondissement Saint-Denis, wo die Pro-Kopf-Kaufkraft mit durchschnittlich 15.150 Euro mehr als 35 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegt. Damit öffnet sich die Schere zwischen kaufkraftstarken und -schwachen Kreisen in Frankreich auch in diesem Jahr ein wenig mehr.
Im zweitplatzierten Arrondissement Boulogne-Billancourt hat die Bevölkerung pro Kopf immerhin ein Ausgabepotenzial von 36.260 Euro pro Kopf und damit mehr als 55 Prozent des französischen Durchschnitts zur Verfügung, im drittplatzierten Gex sind es 34.571 Euro und damit 48 Prozent mehr als der französische Durchschnitt. Rangänderungen in den Top 10 gab es in diesem Jahr nur bei Thonon-les-Bains und Rambouillet, die die Plätze neun und zehn tauschen. Exakt auf Landesdurchschnitt liegt der Kreis Senlis mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 23.355 Euro pro Person.
Italien: Kaufkraftstarker Norden und kaufkraftschwacher Süden
In Italien steht den Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 20.205 Euro zur Verfügung. Damit liegen die Italiener etwas mehr als 14 Prozent über dem europäischen Durchschnitt und auf Rang 16 der 42 untersuchten Länder. In Italien zeigen sich bei der regionalen Verteilung der Kaufkraft deutliche Unterschiede zwischen dem wohlhabenden Norden und dem ärmeren Süden. Alle Provinzen in den Top 10 liegen im nördlichen Teil Italiens. Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren Milano. In der Provinz rund um die Modemetropole Mailand beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft 28.141 Euro, womit diese mehr als 39 Prozent über dem italienischen Landesdurchschnitt liegt.
Umgekehrt befinden sich die zehn kaufkraftschwächsten Provinzen alle in Süditalien. Den letzten Platz belegt wie auch in den Vorjahren Crotone, wo den Menschen 12.144 Euro pro Person zur Verfügung stehen. Dies entspricht 60 Prozent des Landesdurchschnitts. Damit haben die Mailänder zwar das 2,3-Fache der Kaufkraft der Menschen in Crotone, aber die Schere zwischen den kaufkraftstarken und -schwachen Regionen des Landes schließt sich dieses Jahr etwas. Am durchschnittlichsten ist das verfügbare Nettoeinkommen in Macerata. Mit einer Kaufkraft von 20.199 Euro pro Kopf liegt die Provinz nur 6 Euro unter dem italienischen Durchschnitt.
In den Top 10 gibt es in diesem Jahr einige Veränderungen: So rückt Lecco um drei Ränge nach vorne und belegt nun mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 25.037 Euro den vierten Platz. Parma, Genova und Modena verschlechtern sich hingegen um jeweils einen Platz, während Trieste sogar um zwei Ränge abrutscht. Neu in den Top 10 ist die Provinz Belluno, die mit einem Ausgabepotenzial von 24.446 pro Person den achten Platz belegt. Piacenza wird hingegen aus den Top 10 verdrängt und belegt nun Rang zwölf.
Spanien: Langsamen Schrittes weg vom europäischen Durchschnitt
In Spanien beläuft sich die Pro-Kopf-Kaufkraft in diesem Jahr auf 16.449 Euro. Damit liegen die Spanier exakt 7 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt und auf Rang 17 der 42 europäischen Länder. Somit befindet sich Spanien zwar immer noch relativ allein im europäischen Mittelfeld, entfernt sich aber von Jahr zu Jahr immer weiter vom europäischen Durchschnittswert.
Gipuzkoa, das an der Küste des Golfes von Biskaya liegt und an Frankreich grenzt, kann in diesem Jahr seinen Spitzenplatz verteidigen. Mit 20.859 Euro haben die Bewohner der flächenmäßig kleinsten Provinz die höchste Pro-Kopf-Kaufkraft in Spanien und liegen fast 27 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Auf den Rängen zwei und drei folgen Madrid mit 20.652 Euro und Araba/Alava mit 20.494 Euro pro Kopf. Auf den Plätzen sieben bis neun werden die Ränge 2023 etwas durchgetauscht. So verbessert sich Asturias um zwei Plätze und belegt mit einem Ausgabepotenzial von 18.808 Euro pro Person den siebten Platz, während Navarra und Zaragoza um jeweils einen Rang nach unten rutschen.
Am nächsten am Landesdurchschnitt befinden sich die Balearischen Inseln vor der Ostküste des spanischen Festlands. Dort haben die Menschen 16.579 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, was knapp 0,8 Prozent über dem spanischen Durchschnitt liegt.
Am hinteren Ende des Kaufkraftrankings liegen hingegen die südwestlichen Provinzen Spaniens. Schlusslicht ist wie in den Vorjahren Badajoz, die flächenmäßig größte Provinz des Landes. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 12.183 Euro steht den Einwohnern von Badajoz knapp 74 Prozent des Landesdurchschnitts zur Verfügung. GfK
| 26.10.2023 | Neues B2BEST Barometer von ECC KÖLN und Creditreform zeigt: Customer Experience weiterhin Top-Thema im B2B-Handel. Erfolgsmessung und personalisierte Angebote entlang der gesamten Customer Journey haben hohe Relevanz. Wirtschaftliche Lage bleibt stabil.
Die Relevanz einer nahtlosen Customer Journey verbunden mit einem optimalen Einkaufserlebnis für die Kundschaft ist längst auch im B2B-Sektor angekommen. Eine gute Customer Experience (CX) wird von 73 Prozent der Großhändler und Hersteller als wichtiges Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb identifiziert. Acht von zehn Befragten geben an, dass die Bedürfnisse der Kund:innen bei ihrem unternehmerischen Handeln höchste Priorität haben. Die eigene Customer Experience schätzt die Mehrheit (79 %), wie bereits 2021, als gut bis sehr gut ein. Gleichzeitig erschweren Herausforderungen wie der andauernde Fachkräftemangel (54 %), die wachsende Anzahl an digitalen Vertriebskanälen (53 %) und gesteigerte Kundenanforderungen (52 %) die Umsetzung oder Optimierung der Customer Experience. Das zeigen die Ergebnisse des zwölften B2BEST Barometers des ECC KÖLN und Creditreform, das heute im Rahmen der B2BEST DIGITAL vorgestellt wird.
Optimierungspotenzial entlang der gesamten Customer Journey
Trotz der überwiegend guten Selbsteinschätzung der Unternehmen in puncto CX, sieht die Mehrheit der Befragten über alle Phasen der Customer Journey hinweg noch Verbesserungspotenzial, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Als wichtige Stellschrauben zur Optimierung werden u. a. die Gestaltung der Onlinekanäle (33 %), transparente Informationen zu Verfügbarkeiten und Lieferzeiten (29 %) sowie die Anzahl an Verkaufskanälen (27 %) genannt. Schon heute setzen die Unternehmen auf diverse Maßnahmen, um ein gutes Kundenerlebnis zu gewährleisten. So bietet die Hälfte der B2B-Händler die Möglichkeit zum Download relevanter Dokumente (52 %), verschiedene Kanäle zur Beschaffung (49 %) oder Anleitungs- und Produktvideos (48 %) an. Auch Warenverfügbarkeitsanzeigen (46 %) und Mobile Commerce (42 %) sind in diesem Kontext relevant.
„Damit Maßnahmen für eine gute CX erfolgreich umgesetzt werden können, muss aber auch das Fundament in den Unternehmen stimmen: Interne Systeme müssen aufeinander abgestimmt sein, Lagerbestände digitalisiert und Datensilos aufgehoben werden. Dessen sind sich die Großhändler und Hersteller bewusst und priorisieren diese Themen entsprechend stark“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN und Gründer des ECC KÖLN.
Personalisierung und Erfolgsmessung als Must-haves für eine gute CX
Um bestmöglich auf die eigene Kundschaft einzugehen, setzen zudem nahezu alle Großhändler und Hersteller (94 %) auf Personalisierungsmaßnahmen. Der Fokus liegt hierbei auf den Bereichen Onlinevertrieb, Kundenservice und Marketing.
„Eine personalisierte Kundenansprache und individualisierte Angebote wirken sich sehr positiv auf die Kundenzufriedenheit aus. Die Ergebnisse zeigen, dass es beim Onlineauftritt zahlreiche Möglichkeiten im Bereich der angebotenen Services, Angebote und Zahlungsmöglichkeiten gibt, die individuell für Kundengruppen, Branchen oder Unternehmen ausgespielt werden können. Vor allem die Relevanz von individuellen Zahlungsverfahren hat im Jahresvergleich deutlich an Relevanz gewonnen“, erklärt Christian Kramer, Branchenmanager Groß- und Außenhandel bei Creditreform.
Wie erfolgreich die ergriffenen CX-Maßnahmen sind, kontrollieren drei Viertel der Befragten regelmäßig. Grundlage für die Erfolgskontrolle sind derzeit vor allem Kundenfeedbacks (52 %) sowie die Messung bestimmter KPIs (47 %), wohingegen das Arbeiten mit Personas (2023: 29 %, 2021: 35 %) im Jahresvergleich abgenommen hat. Definierte KPIs sind insbesondere die Kundenzufriedenheit (51 %) sowie die Kundenabwanderungs- und Kundenbindungsrate (je 49 %). Kleinere Unternehmen nutzen tendenziell weniger verschiedene Kennzahlen.
Wirtschaftliche Lage bleibt stabil
Die Mehrheit der Hersteller und Großhändler bewertet die allgemeine wirtschaftliche Lage mit einem Mittelwert von 1,99 (auf einer Skala von 1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) weiterhin grundsätzlich positiv. Die Investitionen sind ähnlich hoch wie im dritten Quartal des laufenden Jahres, erkennbare Zuwächse gibt es in den Bereichen Social Media (35 %) und Marketing Automation (34 %). EEC KÖLN
| 24.10.2023 | Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt im Oktober ein gemischtes Bild und damit keinen klaren Trend. Die Konjunkturerwartung legt leicht zu und die Einkommenserwartung muss Einbußen hinnehmen, während sich die Anschaffungsneigung nahezu unverändert zeigt. Der prognostizierte Wert des Konsumklimas im November sinkt somit auf -28,1 Punkte und beträgt 1,4 Punkte weniger als im Vormonat (revidiert -26,7 Punkte). Dies sind Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM für Oktober 2023. Seit Oktober 2023 wird es gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.
Der erneute Anstieg der Sparneigung in diesem Monat von 8,0 auf 8,5 Punkte verstärkt den Abwärtstrend des Konsumklimas. „Mit dem dritten Rückgang in Folge müssen die Hoffnungen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr endgültig begraben werden“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Vor allem die hohen Preise für Nahrungsmittel schwächen die Kaufkraft der privaten Haushalte in Deutschland und sorgen dafür, dass der private Konsum in diesem Jahr keine Stütze der Konjunktur sein wird.“
Für eine Trendwende beim Konsum ist es unverzichtbar, dass sich der derzeit abzeichnende Rückgang des Preisauftriebs fortsetzt. So ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Inflationsrate von 6,1 Prozent im August auf 4,5 Prozent im September gesunken. Dennoch ist der Wert noch ein gutes Stück von der Zielgröße der Europäischen Zentralbank von etwa 2 Prozent entfernt.
Einkommenserwartung wieder im Abwärtstrend
Nach der kurzen Stabilisierung im Vormonat setzt sich der Abwärtstrend der Einkommenserwartung fort. Der Indikator verliert 4 Punkte und sinkt auf -15,3 Zähler. Nach wie vor befinden sich die Einkommensaussichten im Würgegriff der Inflation. Steigende Preise für Nahrungsmittel und Energie knabbern an der Kaufkraft der Haushalte und verhindern eine nachhaltige Erholung des Indikators.
Anschaffungsneigung stagniert auf sehr niedrigem Niveau
Die Anschaffungsneigung setzt ihre stagnierende Entwicklung, die bereits seit über einem Jahr anhält, auch im Oktober fort. Der Indikator zeigt sich gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert und weist -16,3 Punkte auf. Damit bleibt auch sein Niveau überaus niedrig. Ein geringerer Wert für die Konsumneigung wurde zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2008 gemessen. Seit etwa einem Jahr verharrt die Konsumneigung auf diesem niedrigen Niveau und lässt nach wie vor keinerlei Anzeichen einer Besserung erkennen. Neben der hohen Inflation dürfte auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass zuletzt die Arbeitslosigkeit wieder etwas zugenommen hat. Bei etlichen Beschäftigten wird die Sorge um die Sicherheit des Arbeitsplatzes damit zunehmen. Verstärkt wird die Besorgnis darüber hinaus durch steigende Unternehmensinsolvenzen, die ebenfalls für Verunsicherung sorgen. All dies drückt auf die Kauflaune der Bundesbürger.
Konjunkturerwartungen stabilisieren sich
Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten bleiben die Konjunkturerwartungen von einem Rückschlag verschont. Der Indikator kann sich mit einem kleinen Plus von einem Punkt stabilisieren. Er liegt nun knapp 20 Zähler über dem entsprechenden Wert des Vorjahres. Trotz der leichten Verbesserung signalisiert der Konjunkturindikator noch keine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft. Dies zeigt sich auch an den Wachstumsprognosen in diesem Jahr. Demnach wird Deutschland 2023 nach Angaben der EU-Kommission mit einem Minus von 0,4 Prozent die schlechteste konjunkturelle Entwicklung unter den Staaten der Europäischen Union verzeichnen. GfK
| 09.10.2023 | Die schwache Konsumstimmung hinterlässt weiter Spuren im deutschen Onlinehandel. Gegenüber dem Vergleichsquartal 2022 sanken die Online-Umsätze mit Waren (inkl. Mehrwertsteuer, nicht preisbereinigt) von Anfang Juli bis Ende September dieses Jahres branchenweit um 13,9 Prozent auf 17.05 Mrd. Euro. Damit liegen sie im dritten Quartal nominal sogar unter dem Niveau des Vergleichszeitraums im Jahr 2019. Auf den bisherigen Jahresverlauf gesehen, gibt es weiterhin keine Abkehr vom bisherigen Negativtrend: Die bis Ende September aufgelaufenen Umsätze (Q1 bis Q3) liegen 13,7 Prozent unter dem Vergleichswert von 2022.
Erwartungen, dass der Markt bald zum Wachstum zurückkehre, sieht der bevh entsprechend gedämpft: „Aus Verbrauchersicht hat sich in den vergangenen Monaten nichts fundamental verbessert: Die Ausgabenbelastung der Privathaushalte bleibt hoch, die Gesamtwirtschaft steuert in eine Rezession. Davon kann sich der Onlinehandel nicht abkoppeln“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh.
Lebensmittel- & Drogeriehandel rutschen weiter ab
Der Onlinehandel schrumpfte in allen fünf großen Warenclustern (vgl. Umsatztabellen für alle Warensegmente). Die stärksten Rückgänge verzeichneten die Cluster Unterhaltung (- 18,9) und Bekleidung (- 17,5 Prozent). Deutlich gefallen sind auch die Umsätze mit Waren des täglichen Bedarfs (FMCG). Die Umsätze lagen hier 10,2 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal. Deutlich zweistellig waren etwa die Rückgänge bei Drogerieartikeln (- 15,7 Prozent) und Lebensmitteln (-13,2 Prozent). Mit Blick auf weitere Warengruppen konnten sich nur der Handel mit Tierbedarf (Tiernahrung und -zubehör) und Spielzeugen mit einem Plus von 4,7 Prozent bzw. zwei Prozent behaupten.
Hohe Bestellfrequenz, aber kleinere Warenkörbe
„Es gibt im Markt so gut wie keine Signale, die auf eine Verbesserung der Lage hinweisen“, resümiert Martin Groß-Albenhausen. „Nicht einmal mehr fünf Prozent der von uns befragten Personen geben an, in den kommenden 30 Tagen mehr online einkaufen zu wollen als zuvor.“ Mehr als jeder Vierte der Befragten (27 Prozent) will sich hingegen noch mehr einschränken. Unvermindert hoch ist hingegen die Zufriedenheit der Befragten mit dem Onlinehandel, und wie vor einem Jahr hat gut jeder Dritte Onlinekäufer innerhalb der letzten 7 Tage mehr als einmal gekauft. „Die weiterhin hohe Kundenzufriedenheit und Bestellfrequenz – wenngleich für geringere Summen – zeigen deutlich, dass die Umsatzrückgänge nicht auf Schwächen der Handelsform E-Commerce beruhen, sondern auf konjunkturellen Effekten“, so Groß-Albenhausen. bevh
| 05.10.2023 | Ab Oktober finden kleine und große Steiff Liebhaber die ganze Welt um den berühmten „Knopf im Ohr“ nicht mehr am bisherigen Kölner Standort in der Neumarkt Passage, sondern wenige hundert Meter entfernt in der Mittelstraße 9. Der neue Shop erstreckt sich über 120 qm und lädt Kundinnen und Kunden zum Entdecken von Spielzeug-, Bekleidungs- und Sammlerartikeln der Traditionsmarke ein. Zur Feier der Neueröffnung präsentiert Steiff exklusiv für
diese Filiale eine Sonderedition mit den beliebten Fynn Teddybären, deren TShirts die elf Gebote des Kölschen Grundgesetzes zieren.
Mit der Gestaltung der Ladenfläche wurde das renommierte Münchner Innenarchitekturbüro Hofmann & Losch beauftragt, das hier erstmals ein neues Ladenbaukonzept für Steiff umsetzte und den Premiumanspruch der Marke durch eine wertige und zugleich wohnliche Formensprache illustriert. Eine klare Segmentierung in die Bereiche Plüsch, Fashion und Liebhaber ermöglicht dabei den unterschiedlichen Steiff Zielgruppen die individuelle Orientierung.
In der Einrichtung wurden zum Teil Elemente aus dem bisherigen Shop – hochwertig aufbereitet und an die neuen Gegebenheiten des Steiff Shops angepasst – nachhaltig weiterverwendet. So wurden z. B. Regale für Plüschtiere und Fashionartikel frisch lackiert und die Schubladen mit neuen Griffen versehen. Insgesamt wurde eine einladende, warme Atmosphäre mit viel Holz, hellen, natürlichen Farben und weichen Elementen kreiert, die die Emotionalität und Hochwertigkeit der Produktpalette sowie die Manufakturtradition der Marke unterstreicht.
Gleich im Eingangsbereich präsentieren sich die Steiff Plüschtiere in allen Formen, Farben und Größen. Bärenbande, Arktis- und Savannentiere, Haus-, Hof-, Wald- und Wiesengefährten sowie die Fantasiegestalten sind jeweils in eigenen Flächen gruppiert, um die Übersicht zu erleichtern. Die fast lebensgroßen Steiff Studiotiere wiederum sind in einen Fotopoint mit einer Rückwand für Wechselgrafiken integriert, damit das Shopping Erlebnis auch für Social Media passend inszeniert werden kann.
Der Kassenbereich liegt im Zentrum des Shops. Eine kleine Treppe vor dem Tresen ermöglicht es auch den Kindern, beim Kauf dabei zu sein oder ihre neuen Lieblinge selbst zu erwerben. Anschließend gelangt man in die Fashion Abteilung für Babys, Mädchen und Jungen, die übersichtlich nach Alter und Geschlechtern aufgeteilt ist. Hier laden weiche Plüschwaben zum Sitzen ein und in dem freistehenden Spiegel kann der Nachwuchs prüfen, ob das gewählte Modell ihm auch steht und gefällt. Auch die Greiflinge, Knisterspielzeuge und Rasseln für die Kleinsten haben hier ihr Zuhause.
Im hinteren Viertel des Shops schließlich befindet sich räumlich und optisch abgetrennt der exklusive Sammlerbereich. Hier können erwachsene Steiff Liebhaber in die Welt der Repliken und der limitierten Kostbarkeiten aus Mohairplüsch, Samt, Hanf, Papier oder Bambusviskose eintauchen. Die handwerklichen Kostbarkeiten sind in indirekt beleuchteten Regalen präsentiert, eine History Wall erklärt die Meilensteine der Margarete Steiff GmbH und ein Loungebereich
erlaubt das Verweilen, wenn die Wahl schwerfällt. Steiff
| 28.09.2023 | ROFU Kinderland, einer der führenden Spielwarenhändler Deutschlands, hat am Donnerstag 28. September 2023, seine 101. Filiale in Lauchringen an der Schweizer Grenze eröffnet. Das neue Geschäft liegt mitten im Gewerbegebiet am Bertold-Schmidt-Platz. Für die Kunden bietet es ein umfassendes Sortiment an Spielwaren, Deko, Baby- und Kleinkindartikeln.
Über die 100. Filiale hinaus
Das südbadische Lauchringen mit seinen rund 8.000 Einwohnern ist nach der diesjährigen Eröffnung der 100. Filiale der nächste Standort, an dem ROFU Kinderland eine neue Filiale etabliert. „Lauchringen ist aufgrund seiner Nähe zur Schweiz und seines erweiterten Einzugsgebietes interessant. Zudem schließen wir damit eine Lücke in unserem Filialnetz zwischen Laufenburg und Rielasingen, wodurch wir in der Region nun noch besser für unsere Kunden erreichbar sind.“, erklärt Geschäftsführer Michael Edl. ROFU liegt im Gewerbegebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zu DM, Takko und Lidl. Den Kunden stehen daher ausreichend Parkplätze für ihren Einkauf zur Verfügung.
Eröffnungswoche
Vor Ort werden Kunden vom Maskottchen Rofulino begrüßt, der für Erinnerungsfotos bereitsteht. Außerdem erhalten alle Besucher in der Eröffnungswoche bis einschließlich 30. September einen Rabatt von 20 Prozent auf den teuersten Artikel ihres Einkaufs an der Kasse. Die neue Filiale in Lauchringen ist montags bis samstags zwischen 9:30 – 19:00 Uhr geöffnet. Am neuen Standort stehen ROFU Kinderland insgesamt 730 Quadratmeter Verkaufs- sowie 876 Quadratmeter Gesamtfläche zur Verfügung. ROFU
| 28.09.2023 | Nach einer insgesamt negativen Entwicklung im Vormonat, geht die Verbraucherstimmung in Deutschland im September erneut leicht zurück. Die Konjunkturerwartung legt zwar etwas zu und auch die Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung verzeichnen minimale Zuwächse. Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung lässt das Konsumklima allerdings erneut sinken. GfK prognostiziert für das Konsumklima im Oktober -26,5 Punkte und damit 0,9 Punkte weniger als im Vormonat (revidiert -25,6 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK Konsumklimastudie für September 2023.
Die Sparneigung klettert nach einem Plus von 7,5 Punkten auf einen Wert von 8,0 Zählern und damit auf den höchsten Stand seit April 2011 mit damals 8,8 Punkten. Dieser deutliche Anstieg lässt das Konsumklima zum zweiten Mal in Folge leicht sinken. „Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf Null gesunken sein“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Gründe dafür sind eine anhaltend hohe Inflationsrate aufgrund stark steigender Lebensmittel- und Energiepreise. Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten.“
Für eine signifikante Verbesserung der Binnennachfrage ist es absolut notwendig, dass die Inflationsrate wieder auf ein erträgliches Maß zurückgeführt wird. Die Europäische Zentralbank strebt dabei für die Euro-Länder eine Rate von etwa 2 Prozent an. Wann diese Größe erreicht sein wird, ist bislang nicht abzusehen.
Einkommensaussicht stabilisiert sich
Nach den spürbaren Verlusten im Vormonat stabilisiert sich die Einkommenserwartung im September. Der Indikator zeigt sich nach einem minimalen Plus von 0,2 Punkten mit -11,3 Punkten nahezu unverändert.
Die hohe Inflationsrate von derzeit 6,1 Prozent drückt auf die Kaufkraft der privaten Haushalte und verhindert damit auch eine nachhaltige Erholung der Einkommensstimmung. Vor allem die stark gestiegenen Lebensmittelpreise belasten die Haushalte spürbar. Hinzu kommt, dass auch die Energiepreise, etwa für Benzin und Heizöl, zuletzt wieder leicht zugelegt haben.
Anschaffungsneigung verharrt auf sehr niedrigem Niveau
Die Anschaffungsneigung tritt weiter auf der Stelle. Der Indikator gewinnt nur 0,6 Punkte hinzu und weist mit -16,4 Punkten nach wie vor einen sehr niedrigen Wert auf. Seit mehr als einem Jahr verharrt die Konsumneigung nun in diesem Bereich. Ein im Vergleich noch niedrigeres Niveau wurde zuletzt während der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2008 gemessen.
Der Indikator stagniert und zeigt keinen klaren Trend. Steigende Ausgaben für Lebensmittel und Energie belasten die Budgets der privaten Haushalte und lassen weniger finanzielle Mittel für andere, vor allem größere, Anschaffungen. Folglich wird die Konsumfreude erst dann wieder zurückkommen, wenn die Inflationsrate auf ein akzeptables Niveau zurückgeführt wird und die Haushalte spürbare reale Einkommenszuwächse verzeichnen können.
Konjunkturaussicht vorerst ohne weiteren Rückgang
Ähnlich der Einkommenserwartung stabilisiert sich auch die Konjunkturerwartung nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat. Der Indikator gewinnt 2,8 Punkte hinzu und weist nun -3,4 Punkte auf.
Der deutschen Wirtschaft steht in diesem Jahr eine leichte Rezession bevor. Nach den aktuellen Prognosen sowohl des ifo Institutes für Wirtschaftsforschung (ifo) als auch dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen. Zudem hat die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt nachgelassen. So erwarten das DIW für dieses Jahr einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um etwa 150.000 Personen. Schließlich verstärken die steigenden Unternehmensinsolvenzen die Sorgen vieler Beschäftigter vor Jobverlust. GfK
| 28.09.2023 | Die Zeiten des Wachstums im deutschen Onlinehandel sind vorerst vorbei. Für das abgelaufene Jahr 2022 verzeichnen die 1.000 umsatzstärksten B2C-Onlineshops, die den Großteil des gesamten B2C-Onlinehandels ausmachen, in Deutschland einen Umsatzrückgang von 2,8 Prozent (netto, nicht preisbereinigt). Dies entspricht einem Rückgang von 2,2 Mrd. Euro auf insgesamt 77,7 Mrd. Euro im Vergleich zu 2021, wie die Ergebnisse der Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2023“ von EHI und ecommerceDB zeigen. Damit ist das kontinuierliche Wachstum des Onlinehandels in der 15-jährigen Studiengeschichte erstmalig gestoppt.
„Einige Shops kämpfen mit großen Umsatzrückgängen oder tauchen in der diesjährigen Studie wegen Geschäftsaufgabe sogar zum letzten Mal auf. Allerdings zeigen insbesondere kleinere Shops im neuen Ranking ein starkes relatives Wachstum. Insgesamt betrachtet ist der Top-1.000-Umsatz 1,5-mal so hoch wie vor der Pandemie. Für das laufende Jahr rechnen wir als EHI aber zunächst mit einer Fortsetzung des rückläufigen Trends“, ordnet Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce beim EHI, die aktuelle Lage ein.
Kleinere Shops gewinnen, Marktkonzentration sinkt leicht
Nach dem starken Zuwachs im Pandemiejahr 2020 (33,1 Prozent) konnten die Top-1.000 im Jahr 2021 noch mit 16,1 Prozent zweistellig zulegen. Im Jahr 2022 hingegen schwächte sich die allgemeine Konsumstimmung und damit auch die Online-Kaufbereitschaft in Deutschland ab. Dennoch ergibt sich im Pre-Covid-Vergleich (2022 mit 2019) immer noch ein Wachstum von 50,2 Prozent.
Die kleineren B2C-Onlineshops auf den hinteren 500 Plätzen des diesjährigen Rankings sind mit 7,3 Prozent im Vergleich zu den hinteren 500 Plätzen des Vorjahres relativ am stärksten gewachsen. Der deutsche E-Commerce-Markt ist nach wie vor stark konzentriert, schließlich erwirtschaften die Top-100 über 70 Prozent des Umsatzes der Top-1.000. Da insbesondere die großen Onlineshops Umsatzrückgänge verkraften müssen, ist die Marktkonzentration leicht gesunken: Der Netto-E-Commerce-Umsatz der diesjährigen Top-10 ist im Vergleich zu dem der letztjährigen Top-10 um 9,7 Prozent gesunken, sodass der Anteil mit 38,2 Prozent unter dem Vorjahr (-2,9 Prozentpunkte) liegt.
AboutYou zum ersten Mal in den Top-10
Im Rennen um die Spitzenpositionen steigt aboutyou.de mit einem Wachstum von 8,8 Prozent in die Top-10 auf. Angeführt wird das Ranking wie in den letzten 15 Jahren von amazon.de (mit 14,4 Mrd. Euro) und otto.de (mit 4,5 Mrd. Euro). Der Vorjahresvierte zalando.de (2,6 Mrd. Euro) schafft es diesmal auf das Siegertreppchen und verdrängt mediamarkt.de (1,8 Mrd. Euro) von Platz drei.
Mit shop.rewe.de und bestsecret.com gibt es zudem zwei Newcomer in den Top-20. Die größten Wachstumstreiber sind hier apple.com (+18,2 Prozent), breuninger.com (+16,1 Prozent) und shop-apotheke.com (+15,9 Prozent).
Top-10 B2C-Marktplätze
Darüber hinaus weist die Studie erstmals die Top-10 der B2C-Marktplätze aus, die im Jahr 2022 einen Umsatz von 72,8 Mrd. Euro erzielen und damit 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlieren. Platzhirsch amazon.de behauptet seine Spitzenposition mit einem Bruttohandelsvolumen (GMV) von 45,0 Mrd. Euro, gefolgt von ebay.de (10,3 Mrd. Euro) und otto.de (7,0 Mrd. Euro). EHI
| 28.09.2023 | Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert für das Jahr 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,6%. Damit wird die Prognose vom Frühjahr 2023 kräftig um 0,9 Prozentpunkte nach unten revidiert. „Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, sagt Oliver Holtemöller, stellvertretender Präsident und Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Deutschland befindet sich seit über einem Jahr im Abschwung. Der sprunghafte Anstieg der Energiepreise im Jahr 2022 hat der Erholung von der Pandemie ein jähes Ende bereitet. Die schon zuvor anziehende Verbraucherpreisinflation ist auf über 8% gestiegen. Dadurch wird den privaten Haushalten Kaufkraft entzogen. Die Leitzinsen sind um über vier Prozentpunkte gestiegen. Das trifft insbesondere die Bauwirtschaft.
Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt erneut verschlechtert, dazu trägt auch politische Unsicherheit bei. Insgesamt deuten die Indikatoren darauf hin, dass die Produktion im dritten Quartal 2023 nochmals spürbar gesunken ist. Allerdings haben mittlerweile die Löhne aufgrund der Teuerung angezogen, die Energiepreise abgenommen und die Exporteure die höheren Kosten teilweise weitergegeben, sodass Kaufkraft zurückkehrt. Daher dürfte der Abschwung zum Jahresende abklingen und der Auslastungsgrad der Wirtschaft im weiteren Verlauf wieder steigen.
Für das Jahr 2024 liegt die Prognose mit 1,3% nur 0,2 Prozentpunkte unter der Prognose vom Frühjahr. In den Jahren danach wird sich bemerkbar machen, dass das Potenzialwachstum aufgrund der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung mittelfristig deutlich zusammenschmilzt.
Die konjunkturelle Schwäche ist mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Die Institute erwarten allerdings nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 2,6 Millionen Personen im Jahr 2023. Im kommenden Jahr wird die Zahl der Arbeitslosen wohl leicht sinken.
An der Preisfront entspannt sich die Lage nach und nach. Die Inflationsrate dürfte im Jahr 2023 bei 6,1% liegen und auf 2,6% im Jahr 2024 zurückgehen. Die Kerninflation (Inflation ohne Energiepreise) sehen die Institute im laufenden Jahr bei 6,1% und im kommenden Jahr bei 3,1%. ifo Institut
| 26.09.2023 | Consumer Barometer von KPMG und IFH KÖLN untersucht die Nutzung von Kundenbindungsprogrammen im Lebensmitteleinzelhandel. 82 Prozent der Loyalty-App-User:innen nutzen LEH-Programme. Häufigster Nutzungsgrund: Sparen. Programme nehmen messbaren Einfluss auf gesamte Customer Journey.
Ob Discounter, Supermarkt oder Verbrauchermarkt: Loyalty-Programme gehören im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zum Standard und treffen den Geschmack der Kundschaft. Das zeigen die Ergebnisse des neuesten Consumer Barometers von IFH KÖLN und KPMG, für das rund 1.000 Konsument:innen befragt wurden. Demnach nutzt jede:r zweite Konsument:in in Deutschland unternehmenseigene Kundenprogramme – meist in Form von Apps. Die beliebteste Branche ist der LEH: 82 Prozent der Loyalty-App-User:innen nutzen Programme von Lebensmittelhändlern. Davon sind fast die Hälfte (43 %) Intensivnutzer:innen1. Am meisten genutzt werden Funktionen rund um Angebote und Rabatte. Emotionale Aspekte wie Unterhaltung und Community spielen eine eher untergeordnete Rolle.
„Im Lebensmitteleinzelhandel gehören unternehmenseigene Loyalty Programme – ob nun App oder Kundenkarte – fest zum Einkaufsalltag dazu. Grund genug, hier einmal genauer hinzusehen, denn Loyalty-Programme spielen in der gesamten Customer Journey eine wichtige Rolle und haben relevante Auswirkungen auf Kundenbindung, Warenkorbgröße und Weiterempfehlung. Kein Wunder, vor allem beim Lebensmittelkauf achten Konsument:innen auf attraktive Angebote,“ so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer IFH Köln.
Positive Effekte entlang der gesamten Customer Journey
Nutzer:innen von Loyalty Programmen haben derzeit vor allem ein Interesse: Informationen über Angebote zu erhalten und so zu sparen. Fast alle Befragten ziehen Apps vor, die ihnen Vergünstigungen in Form von Rabatten oder Bonuspunkten bieten (94 %). Aber: Dem LEH bietet sich hierbei noch Entwicklungspotenzial – denn Kund:innen, vor allem diejenigen, die regelmäßig Loyalty-Programme nutzen, wünschen sich auch personalisierte Angebote. Jedoch ist ihnen die Datenhoheit dabei sehr wichtig. Schaffen es Händler stärker auf die individuellen Kundenpräferenzen einzugehen, lassen sich Nutzungsintensität und Nutzeranzahl steigern.
„Loyalty-Programme sind heute für den Handel unverzichtbar. Konsument:innen erwarten sie als Teil der persönlichen Ansprache und der immer engeren Beziehung zwischen Konsument:in und Händler. Für sie steht der finanzielle Vorteil derzeit klar im Fokus. Ich erwarte aber, dass Loyalty-Programme stärker individualisiert werden und sie dadurch letztlich Kund:innen nicht nur finanzielle Vorteile bringen, sondern zunehmend dazu beitragen, informierte und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen“, so Stephan Fetsch, EMA Head of Consumer Goods und Retail bei KPMG. IFH KÖLN
| 20.09.2023 | Den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für eine Entlastung der Unternehmen in Deutschland bei der Umsetzung des Lieferkettengesetzes bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) positiv. Bei der Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) die Berichtspflichten auszusetzen und darauf hinzuwirken, dass die Unternehmen nach Verabschiedung der entsprechenden EU-Richtlinie nur nach europäischem Recht berichten müssen, ist aus Sicht des HDE ein guter Ansatz.
„Deutsche Einzelhandelsunternehmen nehmen im nachhaltigen Lieferkettenmanagement längst eine Vorreiterrolle ein. Daher sind die derzeit bestehenden Berichtspflichten unverhältnismäßig“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das LkSG gehe für verpflichtete Unternehmen mit enormen bürokratischen Belastungen einher, die sich mit dem EU-Lieferkettengesetz noch weiter zu verschärfen drohten. Der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagene Schritt sei vor diesem Hintergrund richtig und wichtig.
Der HDE fordert zudem, nicht bei der Begrenzung der Berichtspflicht Halt zu machen. „In den laufenden Verhandlungen in Brüssel müssen die Weichen für ein pragmatisches EU-Lieferkettengesetz gestellt werden“, betont Genth. Bei dessen Umsetzung sollten dann weitere zielgenaue Verbesserungen des LkSG vorgenommen werden können. Zudem müsse mit Blick auf die aktuell infrage stehenden Berichtspflichten gerade auf europäischer Ebene sichergestellt sein, dass mit dem EU-Lieferkettengesetz keine neuen Berichtsstandards geschaffen werden. An den entsprechenden Stellen sollte auf die Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) verwiesen werden. HDE
| 13.09.2023 | Die Verabschiedung der EU-Verbraucherkreditrichtline hat das schleichende Ende des Kaufs auf Rechnung besiegelt. Die Richtlinie schafft strenge Regeln für Zahlungsmethoden im Fernabsatz, die Verbraucher vor den Risiken neuer Payment-Methoden schützen sollen. Dabei macht sie auch vor dem Kauf auf Rechnung nicht halt, obwohl dieser besonders sicher ist, seit vielen Jahrzehnten erfolgreich funktioniert - und gerade deshalb von vielen Menschen gern genutzt wird.
„Für die Kundinnen und Kunden im Onlinehandel ist das bedauerlich. Wollen sie nicht bei jedem Kauf auf Rechnung ihren finanziellen Hintergrund und persönliche Daten offenlegen, müssen sie in den meisten Fällen ihre Einkäufe noch vor Erhalt der Ware bezahlen. Viele Händler werden die Bezahlmöglichkeit daher nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr anbieten“, erklärt Alien Mulyk, Leiterin Public Affairs Europa und International beim bevh.
„Der Kauf auf Rechnung ist in Deutschland sehr beliebt, denn er ist für Verbraucher einfach, sicher und kostengünstig“, so Birgit Janik, Payment-Expertin und Leiterin Steuern, Finanzen & Controlling des bevh. Dass er nun mit Kreditangeboten gleichgesetzt werde, sei ein handwerklicher Fehler des Gesetzgebers: „Aufgrund seiner Zinsfreiheit und der Vereinbarung kurzer Zahlungsziele ist der Kauf auf Rechnung wirtschaftlich gesehen etwas völlig anderes als ein Verbraucherkredit. Das Risiko einer Überschuldung durch Aufbau einer Vielzahl parallel und lang laufender Zinsverpflichtungen besteht nicht.“
Ausnahmen verpuffen
Die Richtlinie beinhaltet auch Ausnahmen, sogenannte „Out of scope“-Regeln, die festlegen, wann Rechnungskäufe weiterhin ohne Bonitätsprüfung angeboten werden dürfen. Hiernach sind kleine und mittelgroße Unternehmen dann „out of scope“, wenn sie den Kauf auf Rechnung ausschließlich unter den folgenden drei Bedingungen anbieten: Er muss gebührenfrei erfolgen, binnen 50 Tage beglichen sein und ohne Einbindung von dritten Dienstleistern erfolgen. Bringen wird es nichts: „Kleine Händler werden es sehr schwer haben, Zahlungsziele von bis zu 50 Tagen anzubieten und die nötige Liquidität vorzuhalten, ohne Dritte einzubinden“, analysiert Birgit Janik.
Für größere Händler gelten verschärfte „Out of scope“-Regeln: Abweichend von den Regeln für kleinere Händler muss die Begleichung der Rechnung schon innerhalb von 14 Tagen erfolgen. Eine Einbindung Dritter darf ebenfalls nicht erfolgen. Offen bleibt die Frage, ob als „Dritte“ auch konzerneigene Tochterunternehmen gelten.
Großer Schaden, wenig Nutzen
Verbraucherdaten des bevh zufolge war der Kauf auf Rechnung einer der beliebtesten Bezahlmethoden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. 16,9 Prozent aller Verbraucher haben ihn genutzt. Ratenkäufe entweder direkt beim Händler oder über Paypal bzw. Klarna waren gerade einmal bei 2,0 Prozent der Kunden verbreitet. Es zeigt sich, dass das Risiko der massenhaften Verschuldung überschaubar ist. bevh
| 11.09.2023 | Neuer Trend Check Handel des ECC KÖLN widmet sich dem Kaufverhalten auf gängigen Online-Marktplätzen. Neue Anbieter mit Ware aus Asien kommen an Platzhirsch Amazon nicht heran. Der Einfluss von Amazon strahlt in stationären Handel hinein und bestimmt ein regelmäßiges Onlinekaufverhalten.
Egal ob Fashion, Möbel oder Elektronik: Das Marktplatzgeschäft im Netz boomt. 73 Prozent der Konsument:innen empfinden Marktplätze als einfachen und bequemen Anlaufpunkt für Onlinekäufe. In der Praxis bedeutet das in der Regel: Amazon. Der amerikanische Marktplatzriese ist für viele die erste Anlaufstelle – weit vor anderen etablierten Marktplätzen (eBay, Zalando und Co.), lokalen Marktplätzen oder neuen Anbietern mit Ware aus Asien wie Wish, Temu oder AliExpress. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue Trend Check Handel Vol. 8 des ECC KÖLN, der neben der aktuellen Konsumeinstellung bzw. -zurückhaltung den Status quo des Online-Marktplatzgeschäftes in Deutschland untersucht.
Amazons Marktmacht reicht in den stationären Handel rein
Bevor ein Produkt gekauft wird, holen Kosument:innen verschiedenste Informationen ein. Und egal, ob schlussendlich im Geschäft oder online gekauft wird: Amazon ist vor einem Kauf die Informationsquelle Nummer Eins. Rund einem Drittel aller stationären Käufe geht eine Informationssuche auf Amazon voraus. Bei Onlinekäufen ist es sogar jeder zweite Kauf, bei dem sich vorab gezielt auf Amazon informiert wird.
Amazon beflügelt Konsumstimmung
Wäre Amazon als Kaufkanal nicht mehr verfügbar, würden 20 Prozent der Konsument:innen in der Folge weniger kaufen. 2019 war dieser Wert mit 10 Prozent gerade erst zweistellig. Umso mehr profitierten vor vier Jahren von einem hypothetischen Wegfall von Amazon andere Onlineshops: 61 Prozent gaben damals an, alternativ woanders im Netz kaufen zu wollen – heute ist es noch jede:r Zweite (55 %). Den Wechsel in den stationären Handel würde ein Viertel (26 %) der Befragten als Alternative zu Amazon erwägen – auch dieser Wert fiel leicht im Vergleich zu 2019 (29 %).
Keine Konkurrenz von Wish, Temu und Co.
Sind neue Marktplätze mit günstiger Ware aus Asien die Zukunft? Nein. Anbieter wie Wish, Shein oder Temu stellen (noch) keine Konkurrenz für Amazon dar. Auch wenn die Nutzerzahlen steigen, überwiegt noch die Skepsis: 41 Prozent der Konsument:innen geben an, niemals bei Marktplätzen mit günstigen Waren aus Asien einkaufen zu wollen. Die beliebtesten Online-Marktplätze bleiben die bekannten Namen Amazon, eBay und Otto. Aber: Der neue Player Temu ist mit seinem Gamification-Ansatz erfolgreich und hat bei der regelmäßigen, monatlichen Bestellung bereits eBay und Otto überholt. EEC KÖLN
| 07.09.2023 | Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen in allen Bereichen des Handels an Bedeutung. Besonderes Potential liegt in der Logistik, darum wird klimaneutrales Fahren im Waren- und Gütertransport in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen. „Die sich rasch verändernde Transportlandschaft wird sich zunehmend mit Themen rund um alternative Antriebstechnologien befassen müssen, um ihren Beitrag zur Co2-Reduktion beizusteuern und die Klimaziele zu erreichen“, erklärt Studienautor Niklas Stanislawski. Vor allem Elektromobilität, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie können sowohl im Stadtverkehr als auch im Fernverkehr eingesetzt werden.
Umstellungsprozess
52 Prozent der Befragten geben an, dass sie in Zukunft auf alternative Antriebsarten umstellen werden, bei 31 Prozent hat die Umstellung bereits begonnen. Dabei wollen 13 Prozent bereits innerhalb der nächsten drei Jahre ihren Fuhrpark umstellen und jeweils 22 Prozent geben an, dass sie die Umstellung innerhalb der nächsten vier bis sechs Jahre beziehungsweise sieben bis zehn Jahre umsetzen wollen.
Pro und Contra alternative Antriebsarten
Fast die Hälfte (49 Prozent) bescheinigen der Wasserstoff- bzw. Brennstoffzelle „sehr viel Potenzial“, weil es eine saubere und nachhaltige Energiequelle ist. An zweiter Stelle rangiert mit 40 Prozent die Elektro-Technologie. E-Fuels und CNG als Biogas bescheinigen 39 Prozent „ausreichend Potenzial“. Obwohl hybridbetriebene Fahrzeuge bereits bei vielen Unternehmen im Einsatz sind, bescheinigen ihnen 39 Prozent lediglich „wenig Potenzial“ und weitere 23 Prozent sogar „kein Potenzial“ für einen zukünftigen Einsatz. Der vorangegangene Trend spiegelt sich auch bei der Eignung der jeweiligen Antriebsarten für das eigene Unternehmen wider. 42 Prozent bewerten die Elektro- und 39 Prozent die Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellentechnologie als „sehr geeignet“ für das eigene Unternehmen. Auch E-Fuels werden mit 26 Prozent als „sehr geeignet“ beziehungsweise mit 37 Prozent als „geeignet“ eingeschätzt.
Besonders die mangelnde Reichweite mit 53 Prozent, die Höhe der Investitionskosten mit 47 Prozent und die schlechte Lade- und Tankinfrastruktur mit 44 Prozent werden am häufigsten als Gründe gegen einen Umstieg genannt. Zusätzlich nennen die Befragten die fehlende Verfügbarkeit auf dem Beschaffungsmarkt beziehungsweise zu lange Lieferzeiten der Hersteller sowie mangelnde politische Unterstützung. Außerdem wird der derzeitige Stand der Technik aufgeführt. EHI
| 07.09.2023 | Der Markt für Baby- und Kinderausstattung konsolidiert sich auf hohem Niveau. Im Jahr 2022 gaben Eltern für ihre Kleinsten in den ersten 3 Lebensjahren umgerechnet ca. 1.148 Euro pro Kind und damit 43 Euro mehr als im Vorjahr aus. Unterm Strich sind das nach Einschätzung des IFH Köln rund 2,6 Mrd. Euro – ähnlich wie im Vorjahr. Die Geburtenzahl normalisiert sich jetzt nach dem Corona-Boom: Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes erblickten im letzten Jahr 738.819 Kinder das Licht der Welt. Das sind rund 57.000 (oder 7 %) weniger Neugeborene als im Boom-Jahr 2021, dem geburtenreichsten Jahr seit 1997.
Wie geht es dem Handel für Baby- und Kinderausstattung? „Die Kundenfrequenz im stationären Handel ist momentan etwas ruhiger. Die Kunden, die kommen, kaufen jedoch mehr", so Franziska Köster, stv. Geschäftsführerin des Handelsverband Spielwaren (BVS). „Ein Baby verändert für junge Eltern alles. Verkäuferinnen und Verkäufer haben Antworten auf ihre Fragen und beraten vertrauensvoll von Schnullerkette bis Kinderwagen."
Kinderwagen: Es grünt so grün
Grau war gestern: Grün ist die Farbe der Hoffnung und somit die perfekte Wahl für den Kinderwagen. Das sehen auch viele werdende Eltern so und greifen immer häufiger zu stylischen Grüntönen. Neben dem Design sind natürlich die Qualität und Praktikabilität ausschlaggebende Verkaufsargumente. Allradfederung, belüftete Matratzen oder ein Snacktablett für Kleinkinder sind nur einige der Gadgets, die jungen Eltern und ihrem Nachwuchs das Leben erleichtern. Laut dem Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting kauften die Deutschen in 2022 insgesamt 682.975 Kinderwagen (inkl. Buggys). Das entspricht einem Minus von 5,2 % zum Vorjahr. Der Umsatz ist in diesem Zeitraum um 5,4 % zurückgegangen.
Autokindersitze: Innovation pur
Die Deutschen kauften letztes Jahr laut Interconnection Consulting rund 2,1 Millionen Autokindersitze – 4,8 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz ging gleichzeitig um 4,3 % zurück. Das hält die Hersteller jedoch nicht davon ab, bahnbrechende Innovationen auf den Markt zu bringen. Viele Eltern haben sich beim Herausheben des Kindes schon einmal einen verrenkten Rücken oder eine Beule am Kopf zugezogen. Dank der neuartigen Schiebesitztechnologie gehört das jetzt der Vergangenheit an. Der Autokindersitz lässt sich zunächst drehen und dann wie auf Schienen herausziehen. Das Ein- und Aussteigen wird so buchstäblich zum Kinderspiel. Ein weiteres Highlight ist ein Sitz mit integriertem ISOFIX-System ohne Basistation. Ob im Wagen der Großeltern, im Taxi oder im Mietauto, der Sitz lässt sich überall in Sekundenschnelle sicher installieren.
Manuelle Brustpumpen im Plus
Gemessen an den von GfK erhobenen Warengruppen wie Sauger, Baby-Fläschchen, Stillzubehör & Co. entwickelt sich der deutsche Markt für Babycare nach einem negativen ersten Halbjahr 2022 ein weiteres Mal rückläufig (vgl. 1. Halbjahr 2022 vs. 1. Halbjahr 2023). Eine Ausnahme ist für manuelle Brustpumpen zu beobachten, die etwa 5 % Absatzsteigerung zeigen. Das Wachstum resultiert hier vor allem aus Onlineverkäufen. Der Absatz von elektrischen Brustpumpen, gemessen am GfK Panelmarkt, weist hingegen einen zweistelligen Absatzrückgang auf. Hier lässt der Markt eine Wende beobachten. In den letzten beiden Vorjahren ging der Trend hin zu elektrischen Brustpumpen.
Baby- und Kleinkindspielzeug: - 2 %
In 2022 haben die Deutschen etwas weniger Geld für Baby- und Kleinkindspielzeug ausgegeben. Laut dem Verbraucherpanel Spielwaren der Circana (ehemals npdgroup deutschland) sank der Umsatz bei Spielzeug für unter 3-Jährige um 2 %: Zählt man alles, was laut Circana-Statistik für unter 3-Jährige gekauft wird, wie Sandspielzeug, Lego duplo, Brettspiele oder Bobby Cars, gaben die Deutschen 2022 rund 714 Mio. Euro aus. BVS
| 22.08.2023 | Mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 übernimmt die Toysino GmbH das Stationärgeschäft der Mytoys.de GmbH. Ein entsprechender Kaufvertrag ist von den beteiligten Parteien unterschrieben worden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die
Toysino GmbH um die beiden Geschäftsführer Christian und Daniel Krömer möchte die rund 160 Mitarbeitenden in den 19 Mytoys-Filialen mit ihren bestehenden Arbeitsverträgen weiterbeschäftigen.
Das Rebranding der Stationärgeschäfte auf den Namen „Toysino“ soll zeitnah, spätestens jedoch bis Ende Februar 2024 erfolgen. Die Otto Group hatte im März 2023 angekündigt, den Geschäftsbetrieb der Mytoys.de GmbH bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023/24 einzustellen.
Gegründet wurde die Toysino GmbH von Christian und Daniel Krömer, gleichzeitig Geschäftsführer der Spielwaren Krömer GmbH & Co. KG. Die Spielwaren Krömer GmbH & Co. KG betreibt in Bayern 19 Fachgeschäfte für Spielwaren und Geschenkartikel.
Die Toysino GmbH wird sich mit ihren 19 Fachgeschäften dem Spielwaren-Verband Vedes anschließen. Gemeinsam werden sie damit Kinderherzen höher schlagen lassen. Christian Krömer, Geschäftsführer Toysino GmbH: „Die Übernahme des Mytoys-Stationärgeschäfts, gepaart mit unserer Expertise im Segment Spielwaren, eröffnet
uns die einmalige Möglichkeit, die Marke ,Toysino‘ sehr schnell einem breiten Publikum bekannt zu machen, im Markt zu etablieren und das wichtige Sortiment Spielwaren in vielen deutschen Städten zu erhalten. Den Mitarbeitenden wollen wir eine neue berufliche Heimat geben. Ich bin überzeugt, dass wir die künftigen Toysino-Filialen gemeinsam in eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft führen werden.“
Sebastian Klauke, Konzern-Vorstand E-Commerce, Technologie, Business Intelligence und Corporate Ventures der Otto Group: „Die Verhandlungen mit der Käuferseite waren sehr konstruktiv und von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Ich freue mich sehr, dass die Toysino GmbH das Stationärgeschäft von Mytoys übernimmt und allen Mitarbeitenden in den Filialen eine hervorragende Zukunftsperspektive gibt.“
Unabhängig vom Verkauf des Stationärgeschäfts wird die Marke Mytoys, wie bereits von der Otto Group angekündigt, künftig eine neue, attraktive Bühne auf otto.de erhalten. Toysino
| 17.08.2023 | Das GfK Bild des Monats für August zeigt den Einzelhandelsanteil am privaten Konsum 2022 in 31 europäischen Ländern. 2022 ging der Anteil des Einzelhandels an den privaten Konsumausgaben zum ersten Mal seit Jahren zurück: EU-weit lag dieser bei 34,2 Prozent. Spitzenreiter war Ungarn mit 49,2 Prozent, gefolgt von Kroatien (47,5 Prozent) und Bulgarien (46,8 Prozent). Schlusslicht war hingegen Deutschland mit nur 27,4 Prozent. GfK
| 17.08.2023 | Der Onlinehandel stellt nicht nur für den B2C-Handel einen wichtigen Vertriebskanal dar; auch für B2B-Händler steigt seine Relevanz stetig. Während E-Commerce viele Vorteile für Händler wie auch Konsument:innen hat, birgt der Onlineverkauf auch Betrugsrisiken, besonders in Bezug auf Identität und Zahlung. Das neue B2BEST Barometer des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Creditreform widmet sich daher in seiner elften Ausgabe dem Thema „Digital Identity und Checkout-Prozesse im B2B“ und zeigt: Rund 80 Prozent (78 %) der befragten Großhändler und Hersteller beobachtet durch den starken Anstieg des Onlinegeschäfts einen Anstieg von Betrugsversuchen, zum Beispiel durch falsche Angaben zur Identität – sechs Prozent mehr als noch vor zwei Jahren (72 %, 09/2021).
„Im B2B-Handel werden große Summen bewegt, weshalb die Betrugsprävention ein wichtiger Faktor im Verkaufsprozess der Unternehmen sein sollte. Eine lückenlose Identitätsprüfung kann hier weiterhelfen“, so Christian Kramer, Branchenmanager Groß- und Außenhandel bei Creditreform.
VIELFÄLTIGE METHODEN DER IDENTITÄTSPRÜFUNG
Die Mehrheit der Befragten ist sich einig: Die gezielte Identitätsprüfung ist notwendig, um Betrug vorzubeugen (81 %). Um diese Prüfung vorzunehmen, setzen 40 Prozent der Befragten derzeit auf die manuelle Prüfung von (Neu)Kundendaten im Rahmen der Kaufabwicklung, 35 Prozent gehen in den persönlichen Kontakt und 32 Prozent nutzen Informationen von Auskunfteien. Trotzdem sind sich die befragten B2B-Händler:innen einig: Das Thema sollte mehr in den Fokus der Unternehmen rücken (79 %), denn es sei bisher keine nachhaltige Lösung für die sichere Prüfung der digitalen Identität im B2B-Handel vorhanden (71 %). Die Mehrheit sieht relevantes Potenzial in den Programmen von Drittanbietern (80 %).
IDENTITÄTSPRÜFUNG IM CHECKOUT-PROZESS
Auf den Checkout-Prozess sollte bei der Betrugsprävention besonders geachtet werden. Auch hier gibt es noch Luft nach oben. Zwar führt kaum ein Unternehmen keine Risikoüberprüfung vor Bestellungen durch, jedoch prüft ein Drittel nur selektiv, ob die angegebene Identität korrekt ist. Die Hälfte der Befragten setzt auf externe Prüfungen, wie Bonitätsprüfungen (47 %). Dass der Checkout-Prozess trotz notwendiger Identitätsprüfung so einfach wie möglich gestaltet werden sollte, bestätigen die Gründe für Kaufabbrüche: An zweiter Stelle, nach zu langen Lieferzeiten (36 %), stören sich B2B-Kund:innen an der Notwendigkeit eines Kundenkontos (30 %). Auch ein zu langer Checkout-Prozess kann laut 23 Prozent der Befragten zu einem Kaufabbruch führen.
„B2B-Unternehmen benötigen eine klare Strategie im Hinblick auf die Erfassung der Digital Identity ihrer Kund:innen. Durch die Sicherheit der Identität können sie ihren Kund:innen weitere Zahlungsmöglichkeiten anbieten, den Checkout-Prozess vereinfachen und so Betrugsversuchen wie auch Kaufabbrüchen gleichermaßen vorbeugen“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN und Gründer des ECC KÖLN. IFH KÖLN
| 17.08.2023 | Auf Grundlage des technologischen Fortschritts im Handel definiert jede Generation neu, wie sie abseits von Ladengeschäften erreicht werden möchte. Wie blicken also 18- bis 25-Jährige, die in den kommenden 25 Jahren den E-Commerce neu prägen werden, auf die Herausforderungen des Handels, auf seine Formate und auf neue Technologien? Mit dieser Ausgangsfrage ist im Kreis des bevh-Roundtable „Forschung und Lehre“ die Studie „Next Generation E‐Commerce - Einblicke in das aktuelle und künftige Kaufverhalten junger Menschen“ entstanden (Direktlink).
Die an der Universität Rostock unter Leitung von Prof. Dr. Christian Brock durchgeführte Umfrage basiert auf einer Stichprobe von 930 Probanden, die nach dem Jahr 1995 geboren wurden. Das Durchschnittsalter lag bei 22 Jahren. Die Befragten gehören demnach zu den Digital Natives, also zu jener Generation, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist. 54 Prozent der Befragten waren Studenten, 24 Prozent Auszubildende, 11 Prozent waren bereits in einem Angestelltenverhältnis. 42 Prozent lebten in Metropolen oder Großstädten, 48 Prozent in Mittel- und Kleinstädten oder Gemeinden. 55 Prozent der Teilnehmenden waren Frauen, zwei Prozent bezeichneten sich als divers. Für die Einschätzung des zukünftigen Einkaufverhaltens im Handel wurden mehr als 870 offene Antworten kategorisiert und analysiert.
„Aus Sicht der Forschung werden folgende fünf Punkte wesentlich für die Zukunft des Handels sein: Technologie, Datenschutz und Sicherheit, personalisierte Einkaufserfahrungen, schnelle Lieferungen im E-Commerce, Nachhaltigkeit sowie Umweltbewusstsein. Wir wollten wissen, wie sich dies im Informations- und Kaufverhalten von Auszubildenden und Studierenden niederschlägt“, skizziert Christian Brock die Forschungsfrage.
Die Ergebnisse zeigen, wie herausfordernd Digital Natives für den Handel sind: „Wir sehen in den Daten eine neue Generation, die zwar sehr wertebewusst einkauft, sich allerdings weit weniger ‚disruptiv‘ zeigt als weithin angenommen. Es ist eine Generation, die über den Schutz persönlicher Daten und der Umwelt nachdenkt. Sie zeigt sich darin aber durchaus pragmatisch, pflegt keine Sozialromantik und steht neuen Technologien im Handel aufgeschlossen gegenüber“, so Martin Groß-Albenhausen, Organisator des bevh-Roundtable „Forschung und Lehre“ und Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh.
Ins Geschäft nur noch für Alltagseinkäufe
Nach ihrem aktuellen Einkaufsverhalten gefragt, gaben vier von fünf der befragten jungen Menschen an, dass sie ihre Einkäufe regelmäßig über ein Smartphone (84 Prozent) oder Notebook/PC (75 Prozent) erledigen. 75 Prozent kaufen am liebsten auf Online‐Marktplätzen ein, 13 Prozent bevorzugen klassische Onlinehändler und 12 Prozent den Direktkauf bei Markenherstellern. Der Einkaufsort „Ladengeschäft“ hingegen scheint für viele in Zukunft kaum noch relevant zu sein: Danach gefragt, wie sie sich das Einkaufen in 25 Jahren vorstellen, gaben knapp 75 Prozent der Befragten an, dass sie den überwiegenden Teil der Einkäufe online erledigen werden, rund 50 Prozent wollen nur noch in dringenden Fällen Geschäfte betreten und 57 Prozent nur dann, wenn dort interessante und passende Produkte verfügbar sind. Schaufensterbummel – sonst wichtig für den Modehandel – kommen nur noch wenigen in den Sinn. 53 Prozent können sich nicht vorstellen, in 25 Jahren noch in der Innenstadt Spontaneinkäufe zu tätigen, weitere 25 Prozent sind unentschlossen. Es gibt allerdings Branchen, die auch stationär attraktiv bleiben. So können sich „nur“ 44 Prozent vorstellen, Lebensmittel und Drogeriebedarf regelmäßig nach Hause zu bestellen.
Hohe Wechselbereitschaft bei Händlerwahl
Die Studie unterstreicht die Annahme, dass Digital Natives eine geringe Kundenloyalität aufweisen und pragmatischer als vorangegangene Generationen bei der Anbieterauswahl vorgehen. So würde sich etwa jeder dritte Befragte als weniger oder nicht „engagierten“ Kunden bezeichnen. „Engagiert“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf das sog. Customer Engagement, also Aktivitäten, die über die eigentliche Transaktion hinausgehen (bspw. Bewertungen, Likes, Kommentare und Weiterempfehlungen). Ein Zugehörigkeitsgefühl zu einem bestimmten Händler haben lediglich 19 Prozent der Befragten und eine positive Bewertung für ein gekauftes Produkt zu schreiben, käme nur für 18 Prozent in Frage. Nur 25 Prozent sehen Wechselbarrieren bei der Suche nach anderen Händlern.
Social Media verändert den Kaufprozess: Instagram und YouTube vor TikTok
Sehr differenziert gehen junge Menschen auch bei der Nutzung von sozialen Medien vor: Die mit Abstand beliebtesten Plattformen sind YouTube und Instagram mit 94 Prozent bzw. 88 Prozent aktiven Nutzern unter den Befragten. Obwohl 55 Prozent soziale Netzwerke auch als eine Inspirationsquelle für Einkäufe bezeichnen, lassen sich nur 20 Prozent auch von Influencern für Einkäufe begeistern. Wichtigster Kanal für Inspirationen (für 62 Prozent der Befragten) und das Entdecken und Einkaufen (für 55 Prozent der Befragten) ist Instagram. Für die Informationssuche wird am häufigsten YouTube zu Rate gezogen (63 Prozent der Befragten). TikTok landet in den drei Disziplinen mit kleinem Abstand auf dem dritten Platz. Facebook, Pinterest und Twitch sind hingegen abgeschlagen.
Deutlicher Gender Gap bei nachhaltigem Konsum
Ökologisch und sozial verantwortlicher Konsum ist eine Selbstverständlichkeit für die meisten jungen Menschen, auch suchen sie aktiv nach Unternehmen, die diese Werte teilen. Dennoch: Zwar geben 80 Prozent an, dass sie der verschwenderische Umgang mit den vorhandenen Ressourcen besorgt, ein Einfluss auf das Einkaufsverhalten ist jedoch längst nicht bei allen erkennbar. Vor allem Männer verhalten sich tendenziell weniger kompromissbereit: Während 40 Prozent der Frauen Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen würden, um umweltfreundlicher einzukaufen, sind es bei den Männern nur 26 Prozent. 73 Prozent der weiblichen, aber nur 52 Prozent der männlichen Befragten gaben an, dass eine nachhaltige Produktion wichtiger sei als die Strahlkraft einer Marke. 47 Prozent der Männer würden bei Produkten eher auf eine gute Qualität achten als auf Nachhaltigkeit, bei Frauen stimmten dem nur 26 Prozent zu. Endsprechend würden nur 37 Prozent der Männer sagen, dass die Sorge um die Umwelt ihr Kaufverhalten beeinflusst, bei den Frauen sind es mehr als die Hälfte (55 Prozent).
„Der Wunsch, nachhaltiger zu konsumieren, spiegelt sich häufig nicht im tatsächlichen Verhalten wider. In diesem Zusammenhang gilt es, dass Händler versuchen sollten, diese Lücke zu verringern. Dabei zeigt die Forschung, dass bereits die Bereitstellung von Informationen über transparente Arbeitsbedingungen und Umweltverträglichkeit im Herstellungsprozess der Produkte eine positive Intention auch in ein positiveres Kaufverhalten umwandeln kann“, so Prof. Dr. Christian Brock.
Risikobewusstsein gegenüber neuen Handelstechnologien
Allen Befragten der Studie wurden Praxisbeispiele von neuen Handelstechnologien vorgeführt, die sich bereits am Markt etablieren. Anschließend wurden sie nach ihrer Nutzungsabsicht befragt. Positive Einstellungen zeigten sich besonders gegenüber kassenlosen Geschäften sowie dem Einkaufen in virtuellen oder augmentierten Realitäten. Als wichtigste Motive für die Nutzung neuer Technologien wurden der Wunsch nach mehr Kundenfreundlichkeit (z. B. Einkaufen rund um die Uhr) und nach einem nachhaltigeren Konsum genannt. In den Fragebögen zeigt sich etwa die Hoffnung, unnötige Retouren und Überproduktionen zukünftig zu vermeiden, wenn Produkte in 3D betrachtet und virtuell anprobiert werden können. Allerdings hat auch die Technikaffinität junger Menschen ihre Grenzen. Das gilt besonders für das Shoppen per Gesichtserkennung und über Sprachassistenten. Die Datenschutzbedenken überwogen die Nutzungsabsicht in diesen Fällen deutlich. 41 Prozent der Befragten würden ihre persönlichen Daten in Zukunft nur noch teilen wollen, wenn sie dafür Geld oder andere spürbaren Vorteile als Gegenleistung bekämen. bevh
| 10.08.2023 | IFH MEDIA ANALYTICS und MEDIA Central veröffentlichen zum dritten Mal ChannelUP-Index. Im Fokus der aktuellen Konsumentenbefragung rund um Angebotskommunikation: Die Folgen von Kanalveränderungen. Print-Prospekte bleiben das verbreitetste Informationsmedium – fällt dieses Medium weg, sucht sich jede:r Zweite keinen Alternativkanal. Beliebteste Alternativen: Websites und Apps.
Seit sich zum ersten Juli 2023 mit REWE der erste Lebensmitteleinzelhändler von gedruckter Prospektwerbung verabschiedet hat, stellt sich zunehmend die Frage, ob gedruckte Angebotskommunikation noch zeitgemäß ist. Dabei hat der gedruckte Prospekt vor allem im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) noch immer den größten Einfluss auf Bongröße und Frequenz, sowie auf die Loyalität von Kundinnen und Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt der neue ChannelUP-Index, den IFH MEDIA ANALYTICS in Zusammenarbeit mit MEDIA Central in der vierteljährlichen Studie „ChannelUP - Consumer Insights zur 360° - Angebotskommunikation“ ermittelt. In der aktuellen Erhebung untersuchen die Marktforschungsexpert:innen, welche Folgen ein Nichterhalt von gedruckten LEH-Prospekten hatte. Fazit: 46 Prozent der Konsument:innen suchen nicht aktiv in anderen Kanälen nach Angeboten des betreffenden Lebensmittelhändlers.
Prospektwerbung lockt in Geschäfte
In vielen Handelsbranchen ist Prospektwerbung nach wie vor hochrelevant. 51 Prozent der Konsument:innen bevorzugen Angebotskommunikation über gedruckte Prospekte bei Lebensmitteldiscountern und bei Supermärkten. Auch bei Verbrauchermärkten sind Print-Prospekte (41 %) noch führend. Dass diese bevorzugte Art der Angebotskommunikation im LEH wegfällt, hat jede:r Zweite schon einmal erlebt – die Folge: Der nicht mehr zustellende Lebensmittelhändler wurde von über einem Drittel seltener besucht (38 %).
„Für viele Konsument:innen ist die gedruckte Angebotspost gerade in Zeiten der Inflation hochrelevant, um den Einkauf zu planen. Sich aktiv eine Alternative suchen? Jede:r Zweite tut das, aber was ist mit den restlichen 50 Prozent? Händler müssen aktiv Alternativen anbieten, sonst laufen sie Gefahr, diese Kundinnen und Kunden nicht zu erreichen,“ Palle Presting, Teamleiter Marketing & Research bei MEDIA Central.
Kanalveränderung: Online gewinnt
54 Prozent der Konsument:innen, die schon einmal einen gedruckten Prospekt eines Lebensmittelhändlers im Briefkasten vermisst haben, haben sich aktiv andere Quellen für die Angebotssuche des gleichen Anbieters gesucht. Die beliebtesten Alternativen: die Website des Lebensmittelhändlers (36 %), Prospekt-Websites bzw. Prospekt-Apps (35 %) und die App des Händlers (35 %). Insbesondere Händler-Apps sind aktuell auf dem Vormarsch – und haben in ihrer Personalisierung der Angebotsausspielung Auswirkungen auf andere Kanäle. 45 Prozent geben an, dass sie nach dem Installieren einer Händler-App weniger auf andere Kanäle des gleichen Händlers zugreifen. Und die Auswirkungen auf die Besuche bei dem jeweiligen Händler? Ein Viertel (25 %)
berichtet, nach dem Installieren einer App eines Lebensmittelhändlers anschließend dessen Geschäft öfter besucht zu haben.
„Bei REWE können wir gerade anschaulich den „Was passiert, wenn...“-Fall beobachten. Der Wegfall des Prospekts führt zu einer Stärkung von digitalen Kanälen, allen voran der Website und der REWE-App. Hier liegt großes Zukunftspotenzial insbesondere in Sachen Kundenbindung durch personalisierte Angebote. Aber einige Kund:innen – oftmals Gelegenheitskäufer:innen – haben sich noch für keinen Alternativkanal entschieden. Diese Kund:innen nicht zu verlieren ist eine große Herausforderung. Wenn es aber gelingt: Ein zukunftsweisender Weg in die zielgruppenorientierte Werbeansprache“, prognostiziert Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH MEDIA ANALYTICS. IFH Köln
| 28.07.2023 | Mit dem Kauf von „Jurassic World“-Produkten im August haben Fans die Chance auf einen Abenteuer-Urlaub inklusive Survival Training auf Malta für die ganze Familie. Zahlreiche Handels- und Lizenzpartner nehmen an der Aktion teil.
Der August steht ganz im Zeichen der Dinosaurier: Bereits zum fünften Mal starten die Dino Days im Handel, bei denen „Jurassic Park“- und „Jurassic World“-Fans beim Shoppen ihrer Lieblingsprodukte die Chance auf einen dinotastischen Gewinn haben. Als Hauptpreis wartet eine Woche Adventure-Urlaub inklusive Survival Training für die ganze Familie auf Malta. Die Gewinnerfamilie kann sich wie ein Teil des Filmerlebnisses fühlen, denn Malta ist einer der Drehorte des letztjährigen Blockbusters „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“. Der Dino-Faszination kommt in diesem Jahr eine besondere Aufmerksamkeit zu, denn das beliebte Kult-Franchise feiert Jubiläum: Vor 30 Jahren erweckte das Kino-Spektakel „Jurassic Park“ mit jeder Menge Nervenkitzel und intelligentem Humor die Ehrfurcht einflößenden Urzeit-Echsen zum ersten Mal zum Leben und löste einen wahren Dinosaurier-Boom aus, der bis heute anhält.
Mit den Dino Days, die erneut vom 1. bis zum 31. August stattfinden, haben Fans die Möglichkeit, auch abseits der Kino-Leinwand oder dem TV-Bildschirm in die Welt der Urzeitgiganten einzutauchen. Zahlreiche Hersteller präsentieren spannende Neuheiten und Bestseller, wie zum Beispiel Spielzeug und -figuren von Mattel und Fisher-Price, Bausets von LEGO®, 3D-Puzzle von Revell, Plüsch von Schmidt Spiele, Puzzles und Spiele von Ravensburger, Schulzubehör und Taschen von Undercover oder Fashion und Accessoires von C&A, mytoys, Zalando oder Deichmann. Mit dem Kauf eines offiziellen „Jurassic World“-Produkts können Fans ab 18 Jahren am großen Gewinnspiel teilnehmen und haben die Chance auf ein unvergessliches Survival-Abenteuer auf Malta für die ganze Familie (2 Erwachsene und 2 Kinder). Das besondere Highlight ist ein Abenteuertag in der freien Natur: Gut ausgerüstet lernt die Gewinner-Familie Überlebenstechniken von einem echten Experten und erlebt das ultimative Survival-Abenteuer! Die Dino Days finden wie gewohnt sowohl im stationären Handel als auch online statt. Ein Booklet zur Aktion mit Rätseln, Ausmalbildern, Dino-Insider-Wissen und Produkttipps liegt im Spielwarenhandel bereit.
Für die Teilnahme am Gewinnspiel einfach ein offizielles „Jurassic World“-Produkt kaufen, den Kaufbeleg einscannen oder abfotografieren und mit vollständigen Kontaktdaten (Name und Adresse) sowie dem Betreff „Jurassic World Dino Days“ an jurassicworld@dinodays.de senden. Es werden nur Einsendungen berücksichtigt, die bis zum 31.08.2023 eingegangen sind. Das Gewinnspiel startet am 01.08.2023 und endet am 31.08.2023. Teilnahmeberechtigt sind nur Personen, die ihr 18. Lebensjahr bereits vollendet und einen ständigen Wohnsitz in Deutschland oder Österreich haben. Teilnahmebedingungen und weitere Infos unter www.dinodays.de. Universal Products & Experiences
| 28.07.2023 | Mit dem Launch des Karussell-Shops auf der neu gestalteten Karussell-Website eröffnet Universal Music Deutschland / UMG Family Entertainment allen Fans seiner beliebten Hörspiel-, Hörbuch- und Musikmarken eine zentrale Plattform für neue Releases und exklusive Editionen. Im Karussell-Shop des namengebenden Labels Karussell gibt es eine große Bandbreite an Produkten, u.a. von Disney, die gerade 100-jähriges Jubiläum feiern oder beliebten Hit-Serien wie „Die Schule der magischen Tiere“, „WAS IST WAS“, „Conni“, „Pumuckl“ oder „Der kleine König“. Ebenso sind die Musikfreund:innen im Karussell-Shop willkommen, denn es gibt neben den Audioprodukten auch exklusive Bundles und alle Veröffentlichungen von z.B. Rolf Zuckowski und Volker Rosin, aber auch von Newcomer:innen und Shootingstars wie DIKKA, Eule findet den Beat und Deine Freunde. Dabei setzen exklusive Neuaufnahmen wie das „Encanto“-Bundle, das mit niedlichem Plüschtier erschienen ist, besondere Highlights. Bereits im Entwicklungsprozess der ideenreichen Produktpalette arbeiteten die Teams eng mit den Künstler:innen zusammen und greifen dabei auf die Erfahrungen der letzten Jahre in den über 200 Online-Stores für Music & Merchandise und der weltweiten Vernetzung auf allen fünf Kontinenten sowie 44 Territorien zurück.
Thomas Puchert, General Manager Family Entertainment: „Ich freue mich sehr, dass der Shop unsere umfangreiche Produktpalette beherbergt und zusätzlich zu den Karussell Produkten in naher Zukunft auch alle Liebhaber:innen anspruchsvoller, klassischer und zeitgenössischer Literatur eine vielfältige Produktpalette der DG Literatur (Deutsche Grammophon Literatur), dem ältesten Hörbuchlabel der Welt, vorfinden werden. Die beiden UMG-Labels sind seit vielen Jahren eng verbunden. Im DG-Literatur-Bereich des Shops gibt es als Hörbuch u.a. Goethes „Faust“, Fontanes „Effi Briest“ oder Thomas Manns „Buddenbrooks“, Loriots Gesammelte Werke und eines der wichtigsten Bücher unserer Zeit, „Das Tagebuch der Anne Frank“
Das Angebot im Karussell-Shop wird ständig um neue Veröffentlichungen und Merchandise-Produkte erweitert. Aktuell gibt es eine Kollektion zum Tourstart von DIKKA mit T-Shirts, Caps und Hoodies. Weitere Highlights wie Toniefiguren, Tigercards und Kekz-Kopfhörer werden demnächst im Sortiment zu finden sein. Auch Vorab-Releases, die zuerst exklusiv im Karussell Shop erhältlich sein werden, sind bereits in Planung. Universal Music
| 27.07.2023 | Nach einem leichten Rückgang im Vormonat stabilisiert sich die Verbraucherstimmung im Juli wieder. Die Einkommensaussichten legen moderat zu, während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung nahezu unverändert gegenüber Juni sind. GfK prognostiziert für das Konsumklima im August -24,4 Punkte und damit 0,8 Punkte mehr als im Juli dieses Jahres (revidiert -25,2 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK Konsumklimastudie für Juli 2023.
Mit diesem leichten Zuwachs kompensiert das Konsumklima seine im Vormonat erlittenen Verluste vollständig, obwohl die Anschaffungs- und Sparneigung im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert bleiben. „Aktuell trägt ausschließlich die Einkommenserwartung zur Verbesserung der Konsumstimmung bei. Grund für den schwindenden Pessimismus ist vor allem die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Damit haben sich die Chancen, dass das Konsumklima seinen Erholungskurs wieder aufnehmen kann, etwas verbessert. Das Niveau wird in den kommenden Monaten aber dennoch niedrig bleiben und der private Konsum wird demnach keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können.“
Einkommenserwartung auf höchstem Wert seit Februar 2022
Die privaten Haushalte sind beim Blick auf ihre Einkommensentwicklung aktuell wieder optimistischer, was vor allem an den weniger stark steigenden Preisen liegen dürfte. Der Indikator gewinnt 5,5 Zähler hinzu und klettert damit auf -5,1 Punkte. Dies ist der beste Wert seit Ausbruch des Ukrainekrieges. Im Februar 2022 wurden 3,9 Punkte gemessen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus 40,6 Punkte. Dennoch wird der Einkommensindikator auch in den kommenden Monaten durch die inflationsbedingten Kaufkraftverluste der Haushalte belastet bleiben.
Anschaffungsneigung setzt stabile Entwicklung auf niedrigem Niveau fort
Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung kaum zulegen. Der Indikator gewinnt marginale 0,3 Zähler hinzu und weist aktuell -14,3 Punkte auf. Er liegt damit fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (Juli 2022: -14,5 Punkte). Die Stagnation der Konsumneigung auf niedrigem Niveau ist auf die anhaltend große Verunsicherung der Verbraucher zurückzuführen. Hohe Lebensmittel- und Energiepreise, der anhaltende Ukrainekrieg sowie die Sorgen vor steigenden Kosten durch Sanierungsmaßnahmen für Immobilien als Folge des Heizungsgesetzes veranlassen die Verbraucher mit ihren geplanten Anschaffungen derzeit vorsichtiger umzugehen.
Konjunkturoptimismus unverändert
Die Abschwächung der Konjunkturstimmung, die in den beiden vorangegangenen Monaten zu beobachten war, ist – zumindest für den Moment – gestoppt worden. Der Indikator zeigt sich im Juli unverändert gegenüber dem Vormonat. Nach wie vor weist die Konjunkturerwartung 3,7 Punkte auf. Im Vorjahresvergleich beträgt das Plus knapp 22 Punkte. Nach wie vor ist die stabile Beschäftigungslage eine wesentliche Stütze der deutschen Konjunktur. Allerdings sorgt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Verunsicherung unter den Konsumenten. Auf der einen Seite ist es sicherlich notwendig, die Inflation durch eine restriktivere Geldpolitik wieder auf ein akzeptables Maß zurückzuführen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, durch eine zu strenge Geldpolitik die ohnehin angeschlagene Wirtschaft weiter in die Rezession zu führen. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit der eingeschlagene Weg der EZB das gewünschte Ergebnis gebracht hat. GfK
| 27.07.2023 | Beim Griff ins Regal haben Konsument*innen inzwischen eine nahezu ausgeglichene Präferenz, wenn es um Handelsmarken oder Markenartikel geht. Für 83 Prozent sind die jeweiligen Produkte identisch. Handelsmarken bezeichnen 43 bis 60 Prozent der Käufer*innen als erste Wahl. Markenartikler müssen folglich nach der Reduzierung ihrer Werbeaktivitäten jetzt stärker aktiv werden, wie die aktuelle Trendstudie des Online-Vermarkterkreises (OVK) verdeutlicht.
Handelsmarken haben sich durch die zuletzt deutlich gestiegenen Verbraucherpreise als nahezu gleichwertig zu Markenartikeln etabliert. Das ist das Ergebnis der Trendstudie "Handelsmarken, Herstellermarken, Markenwerbung". Sie zeigt die derzeitigen Einstellungen der Konsument*innen und mit welchen Stellschrauben sich Markenartikler folglich über entsprechende Kommunikation im Markt positionieren müssen.
Denn laut der OVK-Trendstudie machen 83 Prozent der Befragten aktuell keine Unterscheidung zwischen Hersteller- und Handelsmarken und gehen davon aus, dass die Produkte im Kern identisch sind. Das zeigt die Herausforderung: "Markenartikel-Hersteller müssen das Vertrauen in ihre Marken erhöhen und ihre Stärken durch gezielte Kommunikation hervorheben, um sie im Gedächtnis der Konsument*innen zu verankern", sagt Steffen Bax (iq digital), stellvertretender Vorsitzender des OVK.
Die repräsentative OVK-Trendstudie konzentriert sich auf Verbrauchsgüter aus Supermarkt, Discounter und Drogeriemarkt, sowie auf Gebrauchsgüter in entsprechenden Fachgeschäften, Waren- oder Versandhäusern oder den Filialen der Hersteller. Sie zeigt, Handelsmarken werden vor allem im Bereich der Lebensmittel präferiert. 60 Prozent der rund 3000 Befragten nannten hier Handelsmarken auf einer abgestuften Skala als "meine erste Wahl". Bei Haushaltsprodukten lag der Wert bei 54 Prozent, bei Körperpflege- und Kosmetikartikel bei 53 Prozent und auch für die Gesundheit nannte die Mehrheit mit 52 Prozent Handelsmarken vor Markenartikeln. Im Fall der Unterhaltungselektronik tendieren 42 Prozent zu Handelsmarken. Bei Modeartikeln, zu denen die Ware der großen Filialisten und der markeneigenen Stores gehören, bezeichneten 42 Prozent der Befragten Eigenmarken als erste Wahl. Modemarken präferieren folglich 58 Prozent.
Der Grund für die Entscheidung findet sich zumeist im Geldbeutel. 80 Prozent würden aufgrund der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten ihre Kaufentscheidungen in erster Linie über den Preis treffen. 83 Prozent sind überzeugt, Handelsmarken und Markenartikel seien im Prinzip das Gleiche und würden oftmals im gleichen Werk produziert. Mit Markenartikel wird hingegen von 74 Prozent etwas Besonderes verbunden, etwa ein ansprechendes Design (70 Prozent), ein gutes Image (69 Prozent) und sie seien vor allem aus der Werbung bekannt (76 Prozent). Sie werden von der Mehrheit als qualitativ hochwertiger (62 Prozent) und vertrauenswürdiger (60 Prozent) bewertet. Allerdings weisen auch 38 beziehungsweise 40 Prozent der Befragten die Attribute Qualität und Vertrauenswürdigkeit den Handelsmarken zu.
Zu den Fans von Markenartikeln zählen vor allem junge Zielgruppen. 36 Prozent der 16- bis 29-jährigen gaben an, dass ihnen das Prestige beim Kauf von Markenartikeln wichtig sei. Bei den 30- bis 49-jährigen sind es hingegen nur 28 Prozent, bei den über 50-jährigen nur 18 Prozent.
"Markenartikel-Hersteller, die ihre werblichen Aktivitäten zuletzt angesichts der Kaufzurückhaltung reduziert haben, müssen sich folglich wieder in Erinnerung bringen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sie die Beziehung zu ihren Zielgruppen und das Vertrauen in ihre Marken jetzt stärken müssen. Handelsmarken hingegen sollten über werbliche Kommunikation das Image ihrer Eigenmarken weiter aufpolieren", so das Fazit von Dirk Maurer (Ad Alliance), stellvertretender Vorsitzender des OVK. BVDW
| 27.07.2023 | Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet es positiv, dass pünktlich zum Ausbildungsstart eine Experten-Empfehlung vorliegt, die ausbildenden Betrieben die Vorbereitung zukünftiger Fachkräfte auf mobiles Arbeiten ermöglicht. Die Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) enthält Rahmenbedingungen und Hinweise für die Ausgestaltung sowie eine Definition von Mobilem Ausbilden. Demnach wird es branchen-, betriebs- und berufsspezifische Unterschiede in der Umsetzung geben. Die einzelnen Empfehlungen bieten aus Sicht des HDE für ausbildende Betriebe im Einzelhandel und darüber hinaus eine gute Orientierung, wie sie Teile einer Ausbildung auch bei nicht gleichzeitiger physischer Anwesenheit von Auszubildenden und Ausbildungspersonal an einem gemeinsamen Ort erfolgreich durchführen können.
„Mit der Expertenempfehlung ist es gelungen, sich sozialpartnerschaftlich sowie mit dem Bund, den Ländern und Kammern darüber zu verständigen, was Mobiles Ausbilden ist und wie Unternehmen es in der Ausbildung nutzen können. Das ist ein wichtiger Schritt, auch für viele Händlerinnen und Händler“, so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Die Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses trage in diesem Bereich zu mehr Klarheit und Rechtssicherheit bei. Dafür habe sich der HDE bereits seit 2019 eingesetzt. Jeder ausbildende Betrieb könne diese Empfehlung nun für die eigenen Planungen beim Mobilen Ausbilden nutzen. Da mobile Ausbildungsphasen von verschiedenen Faktoren abhängig seien und es branchen-, betriebs- und insbesondere berufsspezifische Unterschiede geben werde, werden laut HDE auch die Anteile in den über 60 Ausbildungsberufen des Handels abhängig von der ausgeübten Tätigkeit variieren. „New Work ist in vielen Berufen mehr als ein Trend. Mobiles Ausbilden gehört zur Fachkräftesicherung und ist für Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen wichtig“, so Tromp weiter. Auszubildende erhielten während der Ausbildung notwendige Skills, um für die sich wandelnde und digitalisierte Arbeitswelt gewappnet zu sein. Zudem solle es weiterhin attraktiv sein, sich als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ausbilder ausbilden zu lassen. „Die Empfehlung gibt ausbildenden Betrieben jetzt eine Art Leitfaden an die Hand, mit dem Mobiles Ausbilden gelingen kann. Das ist ein großer Erfolg für Auszubildende und Unternehmen und damit auch für die Berufliche Bildung“, betont Tromp.
Am 14. Juli 2023 wurde im Bundesanzeiger die Empfehlung zum planmäßigen "Mobilen Ausbilden und Lernen" veröffentlicht, die der BIBB-Hauptausschuss als Beratungsgremium der Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zuvor beschlossen hat. Erarbeitet wurde die Empfehlung durch einen eingesetzten Arbeitskreis, der von HDE und DGB geleitet wurde und denen als Mitglieder das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kammerorganisationen, Länderministerien und das BIBB angehörten. HDE
| 11.07.2023 | Am 11. Juli 2023 startet wieder der alljährliche Amazon Prime Day. Der genaugenommen 48 Stunden andauernde Aktionstag des E-Commerce-Giganten Amazon verspricht dabei eine Vielzahl attraktiver Angebote, die in den vergangenen Jahren von den Konsument:innen mit Freude angenommen wurden. Der erste Prime Day fand 2015 zum 20-jährigen Jubiläum von Amazon statt. Damals belief sich der Erlös auf vergleichsweise schlanke 900 Millionen US-Dollar.
Wie die Statista-Grafik auf Basis der Schätzungen von digitalcommerce360.com zeigt, hat die Preisschlacht im Jahr 2022 für Umsätze in Höhe von 12,1 Milliarden US-Dollar gesorgt. Der Umsatz ist im Vergleich zu den Vorjahren zwar weniger stark angestiegen, dennoch zählt der Prime Day neben dem Weihnachtsgeschäft und der Cyber Week um Black Friday zu den wichtigsten Verkaufstagen von Amazon. Auch 2023 wird ein Umsatzanstieg erwartet - ob die Verbraucher:innen jedoch wegen der akuten Inflation aktuell in Kauflaune sind, wird sich erst zeigen. Statista
| 10.07.2023 | Die schlechte Konsumstimmung in Deutschland macht sich auch zur Jahresmitte im Onlinehandel bemerkbar. Gegenüber dem Vergleichsquartal 2022 sanken die Online-Umsätze mit Waren (inkl. Mehrwertsteuer, nicht preisbereinigt) von Anfang April bis Ende Juni um 12,2 Prozent auf 19,17 Mrd. Euro. Auf das gesamte erste Halbjahr gesehen, liegen die bisher aufgelaufenen Umsätze zur Jahresmitte (Q1 + Q2) sogar rund 13,7 Prozent unter dem Vergleichswert von 2022. Verglichen mit dem gesamten ersten Halbjahr 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, schlägt weiterhin ein Plus von 14,7 Prozent zu Buche.
„Zum anfänglichen Konsumschock mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist eine ganze Reihe negativer Wirtschaftsdaten hinzugekommen, die den Negativtrend im Handel verstetigen. Deutschland ist, wie viele andere Länder auch, in der Rezession. Davon kann sich der Onlinehandel nicht abkoppeln. Nur teure Maßnahmen wie das 49-Euro-Ticket begrenzen derzeit die Inflation. Scheinbar hohe Lohnzuwächse werden durch die kalte Progression oft wieder kassiert. Solange die Menschen erwarten, dass ihre Reallöhne sinken und finanzielle Sonderbelastungen zunehmen, werden sie sich jeden Einkauf gut überlegen. Wir gehen davon aus, dass sich daran auch in nächster Zeit nichts ändern wird“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellv. Hauptgeschäftsführer des bevh, die gesamtwirtschaftlichen Ursachen.
Auffällig ist, dass mit Beginn der Sommer- und Urlaubszeit im zweiten Quartal die Erholung bei digitalen Dienstleistungen (+8,5 Prozent auf 3.6 Mrd. Euro) nachgelassen hat. In dieses Segment fallen insbesondere Reise- und Konzertbuchungen. Nach den Einbrüchen der Corona-Hochphase hatte es hier zuletzt noch deutlich zweistellige Zuwächse gegeben. Von dem Ausgaben-Niveau aus dem zweiten Quartal 2019 (4,8 Mrd. Euro) ist das aktuelle Niveau weit entfernt.
Abwärtstrend geht durch alle Online-Branchen
Im Vergleich der großen Branchen-Cluster im Onlinehandel gab es im zweiten Quartal nur Verlierer: Abermals am stärksten verloren haben die Cluster Unterhaltung (-14,7 Prozent), Einrichtung (-14,3 Prozent) und Bekleidung (-14,1 Prozent). Mit Blick auf einzelne Branchen stehen der Handel mit Schmuck und Uhren (-17,4 Prozent), Computer/Zubehör/Spiele (-16,9 Prozent) und Haushaltswaren & -geräte (-16,1 Prozent) aber auch Auto- & Motorradzubehör (-15,9 Prozent) besonders unter Druck (vgl. Umsatztabellen für alle Warensegmente).
Sonderbefragung: Der Optimismus ist gewichen
In die gleiche Richtung wie die Branchenumsätze zeigen die Ergebnisse der aktuellen Mitgliederbefragung, die der bevh in der ersten Juliwoche durchgeführt hat. Zwei von drei antwortenden Unternehmen geben an, dass sie ihre geplanten Umsätze im zweiten Quartal nicht erreicht haben; im ersten Quartal berichtete dies nur jeder zweite Teilnehmer. Zwar gibt nur rund jeder zweite Befragte (51,4 Prozent) an, im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr Umsatz verloren zu haben (erstes Quartal 23: 45,6 Prozent). Allerdings erfolgt die leichte Verschlechterung auf einem obendrein bereits vom Ukraine-Krieg geprägten schwachen Vorjahresquartal. Ging im ersten Quartal noch jeder vierte Befragungsteilnehmer davon aus, im Jahresverlauf die Krise hinter sich zu lassen, zeigen sich nun nur noch wenig mehr als 20 Prozent entsprechend optimistisch. Vergleichbar hat sich auch die Zahl derjenigen entwickelt, die befürchten, auf die aktuelle Situation mit Personalmaßnahmen reagieren zu müssen.
„Die Unternehmen stemmen sich mit Macht gegen die Krise. Aber sie müssen erkennen, dass sich die Konsumentinnen und Konsumenten auch durch starke Angebote kaum noch zum Kauf bewegen lassen. Im ersten Quartal sprach noch jeder Dritte Onlinehändler von entsprechend erfolgreichen Kampagnen – nun ist es nicht einmal mehr jeder Vierte“, erläutert Martin Groß-Albenhausen.
Prognose revidiert: Onlinehandel hängt ab von gesamtwirtschaftlicher Lage
Die pessimistischen Geschäftserwartungen der Händler und anhaltend schlechte Wirtschaftsdaten für Deutschland geben wenig Hoffnung auf eine Besserung der Geschäftslage im weiteren Jahresverlauf. Die zu Jahresbeginn angestellte Prognose von 4,8 Prozent Wachstum für die Gesamtbranche ist somit nicht haltbar. Nach eigenen Schätzungen geht der Verband stattdessen von einer deutlichen Korrektur und einen Rückgang der Umsätze von mehr als 5 Prozent zum Jahr 2022 aus. „In wesentlichen Warengruppen wächst der Druck, die Läger zu leeren, hinzu kommt noch ein Rabatteffekt. Selbst bei einer derzeit nicht absehbaren Verbesserung der Konsumstimmung im zweiten Halbjahr wären die bisherigen Rückgänge kaum aufzuholen“, befürchtet Martin Groß-Albenhausen. „Die von uns befragten Konsumentinnen geben zudem nicht an, in den kommenden Monaten mehr online einkaufen zu wollen – sie verharren im Sparmodus.“ bevh
| 06.07.2023 | Die Verbraucherstimmung ist auch im Juni von einer zunehmenden Verunsicherung geprägt. Während die Anschaffungsneigung leicht zunimmt, müssen Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen. GfK prognostiziert für das Konsumklima im Juli -25,4 Punkte und damit einen Punkt weniger als im Juni dieses Jahres (revidiert -24,4 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK Konsumklimastudie für Juni 2023.
Der Rückgang des Konsumklimas wird durch den erneuten Anstieg der Sparneigung um gut fünf Punkte verursacht. „Die aktuelle Entwicklung der Verbraucherstimmung deutet darauf hin, dass die Konsumenten wieder stärker verunsichert sind. Das zeigt sich unter anderem darin, dass die Sparneigung in diesem Monat wieder zunimmt,“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Nach acht Anstiegen in Folge muss das Konsumklima einen ersten Rückschlag hinnehmen. Nach wie vor hohe Inflationsraten von derzeit etwa sechs Prozent knabbern spürbar an der Kaufkraft der Haushalte und verhindern, dass der private Konsum seinen positiven Beitrag leisten kann.“
Folglich gehen in diesem Monat auch die Einkommensaussichten der Konsumenten nach zuvor acht Anstiegen in Folge um 2,4 Punkte zurück und weisen aktuell -10,6 Punkte auf. Die privaten Haushalte gehen davon aus, dass sie in diesem Jahr angesichts anhaltend hoher Inflationsraten reale Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, die voraussichtlich durch tarifliche Lohn- und Gehaltssteigerungen nicht vollständig kompensiert werden können.
Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur konjunkturellen Entwicklung in Deutschland leisten können und in der realen Betrachtung niedriger sein als im Vorjahr 2022. Ein Lichtblick könnte der sich bereits in den letzten Monaten andeutende Trend sein, dass die Inflationsraten weiter zurückgehen. Zwar werden die Kaufkraftverluste dennoch bestehen bleiben, aber weniger gravierend sein als ursprünglich befürchtet.
Anschaffungsneigung stagniert auf niedrigem Niveau
Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten bleibt die Anschaffungsneigung im Großen und Ganzen stabil, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau. Der Indikator gewinnt zwar 1,5 Punkte hinzu, mit aktuell -14,6 Zählern liegt er allerdings immer noch deutlich unter den Werten während der beiden pandemiebedingten Lockdown-Phasen im Frühjahr 2020 sowie Ende 2020/Anfang 2021.
Nach wie vor ist die Konsumneigung sehr schwach. Die Verunsicherung der Verbraucher und daraus resultierende Kaufzurückhaltung wird aktuell von zwei Seiten getrieben: durch anhaltend hohe Inflationsraten sowie die Diskussionen um das Heizungsgesetz. Wenn die Haushalte zum Beispiel für Lebensmittel deutlich mehr ausgeben müssen, stehen entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen zur Verfügung.
Hinzu kommt, dass vor allem Immobilienbesitzer im Rahmen des neuen Heizungsgesetzes befürchten, dass durch notwendige energetische Sanierungsmaßnahmen erhebliche zusätzliche finanzielle Belastungen auf sie zukommen. Dies dürfte ebenfalls Anschaffungen an anderer Stelle bremsen.
Konjunkturoptimismus schwächt sich spürbar ab
Der Konjunkturoptimismus der Verbraucher schwächt sich weiter ab. Nach den leichten Verlusten im Vormonat sind die Rückgänge in diesem Monat deutlich höher. Der Indikator verliert 8,6 Punkte und weist nun 3,7 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus allerdings noch knapp 15 Punkte.
Der gesunkene Konjunkturoptimismus spiegelt die Verunsicherung der Verbraucher im Hinblick auf weitere wirtschaftliche Entwicklung wider. Auf der einen Seite ist die anhaltend stabile Beschäftigungslage eine wichtige Stütze, auf der anderen Seite sorgt die restriktive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Konjunktursorgen. Zwar ist eine Normalisierung des Zinsniveaus auch vor dem Hintergrund der hohen Inflation wünschenswert und notwendig. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass mit einer zu starken Leitzinserhöhung in einem sehr kurzen Zeitraum die Investitionsneigung der Wirtschaft zu stark geschwächt wird und Deutschland in eine Rezession abrutschen könnte. Somit bleibt es für die EZB eine Gratwanderung, um auf der einen Seite die Inflation auf das gewünschte Niveau von etwa 2 Prozent zurückzuführen und gleichzeitig eine zu starke Schwächung der Wirtschaft zu verhindern. GfK
| 06.07.2023 | Mit dem Ende der Corona-Einschränkungen im vergangenen Jahr haben sich die Handelsaktivitäten wieder normalisiert und die Menschen strömen zurück in die Innenstädte. Das bedeutet auch, dass wieder vermehrt Langfinger ihr Unwesen in den Einkaufsstraßen treiben. Entsprechend stiegen die Inventurdifferenzen und die darin enthaltenen Diebstähle laut der EHI-Hochrechnung für den gesamten deutschen Einzelhandel im Jahr 2022 um 12 bzw. 15 Prozent. „Was auf den ersten Blick als dramatische Entwicklung erscheint, ist bei näherer Betrachtung eine Rückkehr zur Normalität früherer Jahre. Im Grunde sind nun die Werte der Vor-Corona-Zeit wieder erreicht worden. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anstieg der Ladendiebstähle nach wie vor eine große Gefahr darstellt“, sagt Frank Horst, Autor der EHI-Studie „Inventurdifferenzen 2023“.
Vor-Corona-Niveau erreicht
Im Vergleich zum Jahr 2021 sind die Inventurverluste im zurückliegenden Jahr 2022 von 4,1 auf 4,6 Mrd.* Euro gestiegen, was einer Zunahme von 12 Prozent entspricht. Ein großer Teil davon ist inflationsbedingt entstanden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der stationäre Umsatz von 430 auf 465 Mrd. Euro gestiegen ist. Die Inventurdifferenzen setzen sich nach Expertenschätzungen aus Diebstahl durch die Kundschaft (2,44 Mrd. Euro), Diebstahl durch Beschäftigte (920 Mio. Euro), Diebstahl durch Servicekräfte und Liefernde (370 Mio. Euro) sowie organisatorischen Mängeln (870 Mio. Euro) zusammen. Der Verlustanteil durch Diebstahl legt um 15 Prozent auf insgesamt 3,73 Mrd. Euro zu (2021: 3,23 Mrd. Euro).
Statistisch gesehen entfällt damit auf jeden Bundesbürger jährlich ein Warenwert von 30 Euro, der nicht bezahlt wird. Bezogen auf den Einkauf bleibt damit etwa jeder 200. Einkaufswagen im Handel unbezahlt.
Anstieg bei Strafanzeigen
Mehr Diebstähle bedeuten automatisch auch mehr Anzeigen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik stiegen die angezeigten Ladendiebstähle im Jahr 2022 um 34,3 Prozent auf insgesamt 344.669 Fälle (Vorjahr: 256.694). Zuwächse gibt es sowohl beim einfachen (34,6 Prozent) als auch beim schweren Ladendiebstahl (29,6 Prozent). Allerdings waren die Anzeigen in den Corona-Jahren stark rückläufig, sodass trotz des enormen Anstiegs erst wieder das Niveau von 2019 erreicht ist. Aufgrund der hohen Dunkelziffer bildet die Statistik jedoch nur einen minimalen Ausschnitt der Realität ab, rechnerisch bleiben jährlich 21,2 Mio. Ladendiebstähle unentdeckt.
Nach Kürzungen in den Vorjahren sind die Ausgaben für Präventionsmaßnahmen in 2022 wieder auf 1,45 Mrd. Euro gestiegen. Immerhin fast jedes sechste Unternehmen hat sein Budget für die Sicherheit in diesem Jahr erhöht. Die gesamten Kosten für Inventurdifferenzen und deren Vermeidung belaufen sich jährlich auf rund sechs Mrd. Euro. *branchengewichtete Hochrechnung für den gesamten deutschen Einzelhandel, bewertet zu Verkaufspreisen. EHI
| 03.07.2023 | Die Europäische Kommission hat Zalando im April dieses Jahres als einziges deutsches Unternehmen als „Very Large Online Platform“ (VLOP) eingestuft, wodurch man unter besonders strenge Aufsichts- und Prüfpflichten durch den Digital Services Act (DSA) fällt. Dabei geht es um viel mehr als eine „Causa Zalando“, wie Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh erklärt:
„Wir begrüßen es, dass Zalando wesentliche, von uns schon aufgezeigte Designfehler des Digital Services Act gerichtlich klären lässt. Dabei geht es um Grundsatzfragen, die auch andere, noch wachsende E-Commerce-Plattform betreffen können. Sie führen zu einer Ungleichbehandlung des Onlinehandels gegenüber dem Stationärhandel und Shopping über soziale Netzwerke.
Darum geht es: Wie die Nutzer von Plattformen gezählt werden, passt nicht zu den verschiedenen Geschäftsmodellen. Der Onlinehandel soll nicht nur Besucher mit eigenem Account zählen, sondern auch jene, die nur einen virtuellen Schaufensterbummel machen, aber weder Produkte auswählen geschweige denn einkaufen. Wenn die EU so bessere Wettbewerbsbedingungen schaffen will, dann bewirkt sie damit das genaue Gegenteil: Sie bremst Innovation und wirft dem Handel der Zukunft Knüppel zwischen die Beine.
Die Benachteiligung der E-Commerce-Plattformen ist umso problematischer, weil die Einstufung als „VLOP“ voraussichtlich nicht auf das DSA-Regelwerk beschränkt bleiben wird. Eine frühzeitige Klärung der Streitfragen, wie sie Zalando anstrebt, ist daher entscheidend.“ bevh
| 27.06.2023 | IFH MEDIA ANALYTICS und Offerista veröffentlichen Thesenpapier zur Aufteilung von Werbebudgets. Kundinnen und Kunden nehmen je nach Alter Werbung an anderen Touchpoints wahr. Zielgerichtetes Generieren von Daten als A und O für Aussteuerung und Erfolgsmessung. Personalisierte Angebotskommunikation birgt Erfolge für Unternehmen und Kund:innen.
Prospekt, TV, Radio oder Online-Ad: Die Möglichkeiten für Werbetreibende Botschaften und Angebote zu kommunizieren, sind groß. Um den richtigen Kanal zu wählen, gilt es die eigene Zielgruppe ganz genau zu kennen und Botschaften individuell und personalisiert zuzuschneiden. Die Basis: Daten, Daten, Daten! Das unterstreicht das neue Thesenpapier „Von Print zu Pixel?“ von IFH MEDIA ANALYTICS in Zusammenarbeit mit Offerista.
„Die Anzahl der Medienkanäle ist geradezu explodiert in den letzten Jahren. Braucht man die klassischen Formen der Angebotskommunikation überhaupt noch? Ja! Aber je nach Zielgruppe und Kanal muss anders ausgesteuert werden. Anderenfalls kommen Angebote oder Werbebotschaften womöglich nicht an“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH MEDIA ANALYTICS.
Personalisierte Ausstreuung als Erfolgsfaktor
Welcher Werbekanal ist der erfolgreichste? Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden. Denn während beispielsweise bei den jüngeren Konsument:innen zwischen 16 und 19 Jahren nur knapp jede:r Dritte Werbung über Prospekte/ Beilagen wahrnimmt, ist es bei den 60- bis 69-Jährigen mehr als jede:r Zweite. Anders sieht es bei Online-Inhalten aus: Hier werden rund 80 Prozent der Jüngeren auf Werbung aufmerksam, bei den Älteren nur 48 Prozent. Aber: Onlinemedien werden immer relevanter und erlauben Werbetreibenden individuell nach Wohnort, Alter oder Uhrzeit Inhalte auszusteuern und an die Zielgruppe anzupassen.
Personalisierung und Wirksamkeitsmessung: Ohne Daten geht’s nicht!
Die Individualisierung von Botschaften kostet – aber diese Kosten lohnen sich! Denn wer Kund:innen mit personalisiertem Content anspricht, kann eine höhere Conversion erreichen, sprich mehr kaufende Personen. Und auch Kund:innen sind bereit, Daten zu teilen und Werbung zu erhalten, wenn diese besonders relevant für sie ist. Auf der anderen Seite sind Unternehmen zur Messung der Werbewirkung einer Kampagne auf Daten angewiesen: Durch das Tracking der für das Kampagnenziel relevanten KPIs kann der Marketing-Mix kontinuierlich gemessen und optimiert werden. Dabei wird auch regionales Targeting immer wichtiger für zielgenaue Werbemaßnahmen. IFH MEDIA ANALYTICS
| 23.06.2023 | Trend Check Handel des ECC KÖLN liefert neue Daten zur Social-Media-Nutzung. Nutzungszahlen steigen wieder an. YouTube ist am beliebtesten; Newcomer BeReal auf ähnlichem Niveau wie berufliche Netzwerke. Konsument:innen sprechen sich gegen Entwicklungen hin zu Shopping-Plattformen aus.
YouTube, Instagram, TikTok und Co.: 87 Prozent der Konsument:innen nutzen soziale Netzwerke, bei den 16- bis 29-Jährigen sind es nahezu alle (98 %). Dabei stehen soziale Interaktion und Unterhaltung im Fokus – Shopping-Angebote möchten die Wenigsten. Für ihre Lieblingsnetzwerke würden Konsument:innen auch eine niedrige jährliche Nutzungsgebühr zahlen. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Trend Check Handel Vol. 7 des ECC KÖLN, der aktuelle Trends der Social-Media-Nutzung und Perspektiven für den Handel beleuchtet. Fazit: Rund jede:r Zweite ist über soziale Netzwerke schon einmal auf ein Produkt aufmerksam geworden und hat es im Anschluss gekauft. Aber: Zwei Drittel plädieren dafür, dass sich soziale Netzwerke nicht (weiter) zu Verkaufsplattformen entwickeln und zeigen sich genervt von Werbeplatzierungen.
YouTube in allen Altersgruppen führend
Die Videoplattform YouTube bleibt erneut das am häufigsten genutzte soziale Netzwerk (70 %). Auf Platz zwei: Instagram, das jede:r Zweite aufruft. Zunehmend an Relevanz hat in den letzten Jahren TikTok gewonnen, insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe (77 % Nutzer:innen bei den 16- bis 18-Jährigen). Neuester Mitstreiter um Nutzer:innen: BeReal, das mit zehn Prozent bereits ähnliche Nutzungszahlen wie LinkedIn (11 %) oder Xing (9 %) aufweist.
Social Media soll keine Shopping-Plattform werden
Rund zwei Drittel (69 %) der Konsument:innen sprechen sich gegen die Entwicklung zur Shopping-Plattform von sozialen Netzwerken aus – deutlich mehr als noch im Vorjahr (59 %). Auch bei der nutzungsintensiveren Zielgruppe der 16- bis 29-Jährigen ist die Ablehnung dieser Entwicklung deutlich (65 %) und hat sich im Vergleich zum Vorjahr (45 %) verschärft. Mehr Shopping-Angebote auf sozialen Netzwerken wünschen sich aktuell 12 Prozent der Konsument:innen und 18 Prozent der Jüngeren.
Geringe Nutzungsgebühren denkbar
Die Bereitschaft für die Nutzung eines sozialen Netzwerkes zu zahlen, ist generell vorhanden. Am meisten würden Konsument:innen für die Nutzung von YouTube und TikTok ausgeben: Als angemessen, aber noch günstig werden elf Euro erachtet, maximal werden 20 Euro pro Jahr als angemessen betrachtet. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag die angemessene, jährliche Nutzungsgebühr für Amazon laut Zahlen des IFH KÖLN bei elf bis 15 Euro. EEC KÖLN
| 19.06.2023 | Am 15. Juni 2023 fanden die Jahrestagungen 2023 der VEDES Gruppe in Nürnberg statt. Den Anfang machte wie immer die Gesellschafterversammlung der SPIELZEUG-RING GmbH & Co. KG. Geschäftsführerin Manon Motulsky (Erste von rechts im Bild unten) berichtete ausführlich über das vergangene Geschäftsjahr:
„Nach den Boom-Jahren 2020 und 2021, in denen die Menschen wegen der Corona-Pandemie stark eingeschränkt waren und nach Beschäftigungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden gesucht haben, hat sich der Spielwarenmarkt 2022 wieder normalisiert. Vor allem für den Online-Handel endete nach zwei extrem umsatzstarken Jahren die Corona-Sonderkonjunktur. Besonders erfreulich ist, dass die stationären Spielwarengeschäfte 2022 ein echtes Comeback feiern konnten. So stand auch für den SPIELZEUG-RING das Jahr 2022 trotz Kriegs-, Konjunktur- und Inflationssorgen im Zeichen der Erholung.“
Nach dem Bericht der Geschäftsführung erläuterte der VEDES Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Märtz die wesentlichen Ergebnisse der gesamten Unternehmensgruppe in 2022: In einem schwierigen Marktumfeld mit sinkender Kaufkraft und steigenden Kostenbelastungen konnte die VEDES Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr eine insgesamt positive Geschäftsentwicklung verzeichnen. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag deutlich über der ursprünglichen Prognose. Die VEDES Gruppe hat ein stabiles wirtschaftliches Fundament, um auch in Zukunft den Spielwarenmarkt aktiv zu gestalten.
Im Anschluss wurden Geschäftsführung und Beirat einstimmig für das vergangene Geschäftsjahr entlastet. Abschließend stand die Beiratswahl an: Thomas Stockklauser schied turnusgemäß aus dem Gremium aus, stellte sich zur Wiederwahl und wurde in seinem Amt bestätigt. In der anschließenden konstituierenden Sitzung wurden er als Vorsitzender sowie sein Stellvertreter Jürgen Möhnle und Schriftführerin Birgit Nagel in ihren Ämtern bestätigt. Der fünfköpfige Beirat des SPIELZEUG-RINGs setzt sich damit unverändert aus den folgenden Mitgliedern zusammen:
Thomas Stockklauser, Reit im Winkel (Vorsitzender) Dritter von links im Bild
Jürgen Möhnle, Nördlingen (stellvertr. Vorsitzender) Erster von links im Bild
Maria Habermeyer, Neuburg an der Donau Zweite von links im Bild
Florian Huber, Mittersill (Österreich) Zweiter von rechts im Bild
Birgit Nagel, Waldkirchen Dritte von rechts im Bild
Am Mittag fand die Generalversammlung der VEDES eG statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende und Versammlungsleiter Rainer Wiedmann zeigte sich ebenfalls zufrieden:
„Auch ich freue mich sehr, dass die stationären Spielwarengeschäfte 2022 nach den zwei wirklich harten Pandemie-Jahren mit Geschäftsschließungen und Zugangsbeschränkungen ein echtes Revival erlebt haben. Wir haben die Chancen der Corona-Krise genutzt und in dieser schwierigen Phase eine hohe Bereitschaft zur Veränderung gezeigt. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sich die Digitalisierung des Fachhandels weiter fortsetzen und uns neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnen wird.“
Im Anschluss wurden Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig für das Geschäftsjahr 2022 entlastet.
Danach standen die Wahlen zum Aufsichtsrat an: Mit Ablauf der Generalversammlung 2023 schieden die Aufsichtsratsmitglieder Rainer Wiedmann und Patrick Lutz turnusgemäß aus dem Gremium aus. Beide stellten sich zur Wiederwahl und wurden jeweils für eine weitere Amtszeit in
ihren Ämtern bestätigt. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden der Vorsitzende Rainer Wiedmann und seine Stellvertreterin Christiane Barth in ihren Ämtern bestätigt. Der fünfköpfige Aufsichtsrat der VEDES eG setzt sich somit unverändert aus den folgenden fünf Mitgliedern zusammen (hier im Bild mit Manon Motulsky (Dritte von rechts), Geschäftsführerin der SPIELZEUG-RING GmbH & Co. KG und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der VEDES AG):
Rainer Wiedmann, Backnang (Vorsitzender), Zweiter von rechts im Bild
Christiane Barth, Darmstadt (stellvertr. Vorsitzende), Zweite von links im Bild
Patrick Lutz, Tenniken (Schweiz), Dritter von links im Bild
Theresa Ostner, Dieburg, Erste von rechts im Bild
Petra Schenderlein, Gera, Erste von links im Bild
VEDES
| 13.06.2023 | Nach der spürbaren Aufhellung im Vormonat zeigt die Verbraucherstimmung im Mai ein eher uneinheitliches Bild. Während die Einkommenserwartung zum achten Mal in Folge zulegt, müssen sowohl Anschaffungsneigung als auch Konjunkturerwartung leichte Einbußen hinnehmen. GfK prognostiziert für das Konsumklima für Juni -24,2 Punkte und damit 1,6 Punkte mehr als im Mai dieses Jahres (revidiert -25,8 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Mai 2023.
Der achte Anstieg des Konsumklimas wird in diesem Monat zu einem großen Teil durch einen Rückgang der Sparneigung um fünf Punkte gestützt. „Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Folglich hat sich auch der Anstieg des Konsumklimas wieder etwas verlangsamt,“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Eine niedrigere Sparneigung hat in diesem Monat den Stillstand bei der Erholung des Konsumklimas verhindert. Die Konsumstimmung liegt aber weiterhin unter dem niedrigen Niveau des Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns.“
Eine weitere wesentliche Stütze für die leichte Erholung des Konsumklimas ist die Einkommenserwartung. Der Einkommensindikator legt im Mai ebenfalls zum achten Mal in Folge zu und klettert nach Zuwächsen von 2,5 Punkten auf -8,2 Zähler. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ist dies immerhin ein Plus von 15,5 Punkten.
Vor allem die Erwartungen an signifikant höhere, tarifliche Einkommenszuwächse sind für das optimistischere Stimmungsbild verantwortlich. Viele Arbeitnehmer gehen davon aus, dass durch die Lohn- und Gehaltserhöhungen die Preissteigerungen zumindest teilweise kompensiert werden können. Damit würden die Kaufkraftverluste weniger gravierend ausfallen als ursprünglich befürchtet.
Weiterhin deutet das nach wie vor sehr niedrige Niveau des Konsumklimas aber darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten wird. Die zu erwartenden Kaufkraftverluste werden reale Zuwächse bei der Binnenkonjunktur verhindern.
Anschaffungsneigung muss Einbußen hinnehmen
Die Anschaffungsneigung profitiert in diesem Monat nicht von der verbesserten Einkommenserwartung. Nach drei Anstiegen in Folge muss der Indikator einen Rückschlag hinnehmen. Er verliert drei Zähler und weist nun -16,1 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus fünf Punkte.
Hohe Preise für die Lebenshaltung verunsichern die deutschen Verbraucher. Somit bleiben sie weiter überaus zurückhaltend bei ihren Anschaffungen. Hinzu kommt, dass die gegenwärtigen Diskussionen um das neue Heizungsgesetz der Regierung vor allem den Immobilienbesitzern Sorgen bereitet. Bei einem notwendigen Wechsel der Heizung würden zusätzliche Kosten durch energetische Sanierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Wärmedämmung, entstehen. Dies dürfte die Konsumneigung zusätzlich belasten.
Aufwärtstrend der Konjunkturerwartung unterbrochen
Die Konjunkturerwartung muss im Mai wieder einen Teil ihrer deutlichen Zugewinne aus dem Vormonat abgeben. Nach einem Minus von zwei Punkten sinkt der Konjunkturstimmungsindikator auf 12,3 Punkte. Im Vorjahresvergleich steht jedoch immer noch ein Plus von knapp 22 Punkten zu Buche.
Offenbar sind sich die Konsumenten unsicher, wie sich die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird. Zwar wird eine Rezession in diesem Jahr wahrscheinlich vermieden werden können, aber auch eine spürbare Belebung der Konjunktur scheint in weiter Ferne. Die Entwicklung wird vermutlich sehr stark vom Verhalten der Europäischen Zentralbank abhängen. Eine zu restriktive Geldpolitik durch zu viele und/oder zu große Zinsschritte würde die Gefahr einer Rezession stark erhöhen. Auf der anderen Seite muss sie auch das Ziel der Preisstabilität im Auge behalten und das erfordert wiederum eine restriktivere Geldpolitik. GfK
| 12.06.2023 | BDI und HDE sehen in einer möglichen Umsetzung der 11. GWB-Novelle einen drastischen Systemwechsel in der Wettbewerbspolitik. Das Bundeskartellamt hätte durch die 11. GWB-Novelle als Aufsichtsbehörde die Möglichkeit, nach einer Sektoruntersuchung unternehmerische Handlungsspielräume einzuschränken und in die Wettbewerbsprozesse einzugreifen. Eine derartige Eingriffstiefe in die Privatautonomie, wie sie dem Bundeskartellamt zugebilligt werden soll, ist nach der Wesentlichkeitstheorie und dem Parlamentsvorbehalt allein dem Gesetzgeber vorbehalten. BDI und HDE lehnen eine neue Rolle des Bundeskartellamts als „Super-Behörde“, die einen Markt neu ordnen und umstrukturieren kann, strikt ab. Die in der GWB-Novelle vorgesehenen zusätzlichen Befugnisse übersteigen die Kapazitäten und Expertise des Bundeskartellamtes und machen es anfällig für politische Einflussnahme.
BDI und HDE beurteilen den Anspruch des Gesetzgebungsvorhabens zur 11. GWB-Novelle, Wettbewerb durchsetzen zu wollen, kritisch. In einer sozialen Marktwirtschaft entsteht Wettbewerb zwischen Marktakteuren durch mit vernünftigen Rahmenbedingungen gesetzte Anreize. Ein verordneter Wettbewerb ist ein Widerspruch in sich und kann innovations- und leistungsmindernd wirken. BDI und HDE kritisieren, dass die behördlichen Verhaltensvorgaben bis hin zu Entflechtungsanordnungen nicht an rechtswidrigem Verhalten anknüpfen. Rechtskonform agierende Unternehmen haben dadurch keine Möglichkeit, den Erlass von verhaltensorientierten oder strukturellen Maßnahmen vorherzusehen oder diesem vorzubeugen. Die daraus folgende erhebliche Rechtsunsicherheit destabilisiert die Wirtschaft.
Der Gesetzgeber hat bis dato nicht dargelegt, woher das Bedürfnis nach tiefgreifenden Änderungen im Wettbewerbsrecht kommt. Im bestehenden Wettbewerbsrecht liegen weder eine Gesetzeslücke noch Handlungsbedarf für eine Novellierung vor. Die Instrumente des Kartell- und Missbrauchsverbots sowie die strenge Fusionskontrolle schützen den Wettbewerb in Deutschland in ausreichender Weise. Das vorgesehene Gesetz kollidiert in mehrfacher Hinsicht mit vorrangigem EU-Recht und hält verfassungsrechtlichen Vorgaben nicht stand. In Kartellrechtsfragen liegt die primäre Gesetzgebungskompetenz im hier geregelten Bereich allein bei der EU. Entflechtungen nach Freigabeentscheidungen in der Fusionskontrolle widersprechen der Europäischen Fusionskontrollverordnung. Die Maßnahmen einer Sektoruntersuchung greifen in die unternehmerische Gestaltungsfreiheit, das Unternehmenseigentum sowie in die Berufsfreiheit ein und halten wegen der weitgehend konturlosen Eingriffsvoraussetzungen rechtsstaatlichen Anforderungen nicht stand. Angesichts der zahlreichen Kritikpunkte fordern HDE und BDI den Gesetzgeber auf, die GWB-Novelle grundsätzlich zu überarbeiten oder ganz von dem Vorhaben abzusehen. HDE